JulWie
Hallo Hr. Dr. Gagsteiger, sie hatten mir schon oft sehr gut weitergeholfen und ich fühle mich durch Sie immer bestens beraten. Wir hatten neulich Kontakt nach meiner 2. ICSI. Ich habe leider viele Ängste und gestern war es so, dass wir abends gelüftet hatten und plötzlich roch es extrem nach Rauch. Ich weiß nicht ob jemand ein Lagerfeuer gemacht hat oder irgendetwas anderes verbrannt hat. Wir konnten aus dem 1. OG leider nicht entdecken woher es kam. Wir haben natürlich gleich alles geschlossen und ich bin nach oben gegangen wo es nicht so gestunken hat. In den nächsten Stunden überprüften wir mehrmals ob es weg ist und wir endlich mal durchlüften könnten. Leider hielt sich dieser Geruch draußen bis 8 Uhr morgens, also waren es insgesamt fast 12h. Durch das mehrmalige checken kam der Geruch immer wieder kurz rein und ich hab ihn eingeatmet und er verblieb dann leider auch etwas im Haus. Ich mache mir jetzt extrem Sorgen, dass es dem Baby geschadet haben könnte. Ich weiß ja nicht was ich da genau eingeatmet haben könnte und ob Schadstoffe dabei gewesen sein könnten. Ich bin jetzt in der 7. Schwangerschaftswoche. Vielen lieben Dank!
Guten Tag, ich kann gut nachvollziehen, wie verunsichernd solche Situationen sein können, gerade in der Frühschwangerschaft, wenn das Bedürfnis nach Schutz besonders groß ist. Ich möchte Sie aber direkt beruhigen: Die kurze, wiederholte Exposition gegenüber Rauchgeruch aus der Ferne – selbst über mehrere Stunden hinweg – stellt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kein Risiko für Ihr Baby dar. Warum Sie sich nicht sorgen müssen: Konzentration entscheidend: Was dem ungeborenen Kind schaden könnte, sind hohe Konzentrationen giftiger Gase (wie Kohlenmonoxid, Teerstoffe, Schwermetalle usw.), wie sie etwa bei regelmäßigem aktivem Rauchen oder ständiger passiver Rauchbelastung auftreten. Bei Ihnen war es hingegen eine kurzzeitige und diffuse Geruchsbelastung. Geruch bedeutet nicht immer Gefahr: Auch wenn der Rauch stark gerochen hat – Geruchswahrnehmung ist extrem sensibel, besonders in der Schwangerschaft. Was die Nase als “intensiv” empfindet, bedeutet nicht automatisch, dass auch gefährliche Mengen an Schadstoffen eingeatmet wurden. Verhalten war genau richtig: Sie haben gut reagiert – Fenster geschlossen, Rückzug in einen weniger belasteten Raum, kein Daueraufenthalt in der Nähe der Quelle. Damit war eine relevante Belastung sehr unwahrscheinlich. Frühschwangerschaft ist empfindlich – aber auch geschützt: In der 7. Schwangerschaftswoche ist der Embryo zwar empfindlich gegenüber Schadstoffen, aber der mütterliche Körper wirkt auch wie ein Schutzfilter – kurze Expositionen wie diese gut abgefangen. Was Sie jetzt tun können: Atmen Sie auf. Eine belastende Exposition hat nach allem, was Sie beschreiben, nicht stattgefunden. Vermeiden Sie passiven Rauchkontakt, wann immer es geht – etwa bei offenem Feuer, Zigarettenrauch oder Lack-/Farbdämpfen. Entspannen Sie sich bewusst – Sorgen und Stress sind verständlich, aber anhaltende Ängste können für Sie belastender sein als ein kurzer Geruchskontakt. Wenn Sie mögen, kann ich Ihnen auch einige Übungen oder kleine Rituale vorschlagen, um mit der Unsicherheit in der Frühschwangerschaft besser umgehen zu können – viele Patientinnen empfinden das als hilfreich. Mit den besten Wünschen für Ihre Schwangerschaft Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger Gerne dürfen sie sich auch an www.bestfertility.de wenden.
JulWie
Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich kann leider nicht ausschließen, dass der Rauch/Geruch sich auch die 12h im Haus gewisser Weise gehalten hat, da wir ja leider nicht lüften konnten die ganze Nacht. Mein Mann hat den Geruch genauso stark wahrgenommen wie ich. Ich kann auch leider nicht sagen ob etwas giftiges wie Kunststoffe o.ä. verbrannt wurden. Bei dem intensiven Geruch kann es aber nicht weit weg gewesen sein. Also es könnten keine Schadstoffe zum Baby gelangt sein, selbst in dieser frühen Phase? Die Plazenta ist ja noch nicht verbunden? Zudem habe ich seit einer Woche kein Brustspannen mehr und die Übelkeit ist seit 2 Tagen weg. Das verunsichert mich zusätzlich.
Guten Tag, ich verstehe Ihre Sorge sehr gut – gerade in der Frühschwangerschaft achtet man auf jedes Detail, und wenn dann Symptome nachlassen und ein ungewöhnliches Ereignis wie starker Rauchgeruch dazukommt, ist die Verunsicherung natürlich groß. Rauchbelastung – was bedeutet das für Ihr Baby? Auch wenn sich der Geruch über viele Stunden gehalten hat, ist es sehr unwahrscheinlich, dass dadurch eine relevante Gefahr für Ihr Baby entstanden ist: Geruch ≠ Gefahr: Was stark riecht, ist nicht automatisch toxisch. Gerade in der Schwangerschaft reagiert der Geruchssinn besonders empfindlich. Noch kein direkter Plazentazugang: In der 7. Schwangerschaftswoche ist die Plazenta noch nicht funktionsfähig. Die Versorgung erfolgt über den Dottersack, es gibt also keinen direkten Blutkreislauf zwischen Ihnen und dem Embryo. Kurzzeitige Belastung ≠ nachhaltige Gefahr: Selbst wenn es sich um Kunststoff oder Ähnliches gehandelt haben sollte, wären bei dieser kurzen und indirekten Exposition keine schädlichen Konzentrationen zu erwarten. Was Sie zusätzlich tun können Wenn es Ihnen helfen würde, Sicherheit über den Ursprung des Geruchs zu gewinnen, können Sie sich auch bei der örtlichen Polizei oder Feuerwehr erkundigen, ob es an diesem Abend einen Einsatz oder ein gemeldetes Feuer gab – und ob dabei giftige Stoffe verbrannt wurden. Sollte dabei tatsächlich eine relevante Gefährdung bestätigt werden, könnte man dann in Rücksprache mit dem Frauenarzt weitere Maßnahmen (z. B. engmaschigere Kontrollen oder Laboranalysen) einleiten. Nachlassende Symptome – was bedeutet das? Dass Übelkeit oder Brustspannen schwächer werden, muss nicht negativ sein: Hormonverläufe sind individuell unterschiedlich. Viele Schwangerschaften verlaufen ohne deutliche Symptome. Sicherheit bringt nur der Ultraschall – dieser sollte ohnehin bald erfolgen. Mein Rat Vereinbaren Sie möglichst bald einen Termin bei Ihrer Frauenärztin/Ihrem Frauenarzt. Nicht weil ich akute Gefahr sehe, sondern weil Ihre Unsicherheit und Angst langfristig mehr Stress für Sie und Ihr Baby bedeuten könnten als ein möglicher äußerer Einfluss. Ihre Sorgen sind absolut nachvollziehbar – aber aus medizinischer Sicht gibt es aktuell keinen Hinweis auf eine Gefährdung durch das Ereignis. Mit den besten Wünschen für Ihre Schwangerschaft und herzlichen Grüßen Ihr Dr. Friedrich Gagsteiger
JulWie
Okay, vielen Dank! Ich hatte mich schon erkundigt, es gab keine Hinweise von der Feuerwehr, also muss es ein privates Feuer gewesen sein. Man weiß nur leider trotzdem nie was da alles reingeworfen wird. Dass der Embryo noch nicht mit mir verbunden ist, bedeutet demnach auch, dass er noch nicht so die Schadstoffe abbekommen kann über den Blutkreislauf, weil dieser sich erst in späteren Wochen bildet? Ich war das letzte Mal am Dienstag beim Ultraschall (6+1), da konnte man schon das Herz schlagen sehen. Vielen lieben Dank und viele Grüße
Dann ist alles gut! Grüße aus Ulm
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