Frage im Expertenforum Kinderorthopädie an PD Dr. med. habil. Holger Mellerowicz:

Seitenlage Hüftdysplasie

PD Dr. med. habil. Holger Mellerowicz

PD Dr. med. habil. Holger Mellerowicz
Chefarzt für Kinderorthopädie und Kindertraumatologie am Klinikum Emil van Behring, Berlin
Frage: Seitenlage Hüftdysplasie

annariege

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Mein Sohn Tim ist fast 7 Monate alt und hatte in den ersten Monaten Hüftdysplasie. Er hat die Tübinger Hüftschiene getragen und es ist jetzt alles gut mit seinen Hüften. Nun hat unsere Physiotherapeutin erwähnt, dass er besser nicht in Seitenlage schlafen soll, da dies das Risiko der Hüftdysplasie erhöht. Tim schläft aber tagsüber hauptsächlich in der Seitenlage neben mir beim Nuckeln ein und es wäre schwierig ihm das abzugewöhnen, da er dann sofort aufwacht, wenn ich ihn umdrehe. Das Risiko des plötzlichen Kindestodes ist mir bewusst, aber ich liege immer neben ihm und behalte ihn im Auge. Deswegen wollte ich wissen, ob das, was die Physiotherapeutin gesagt hat, stimmt oder ob wir uns keine Sorgen machen müssen und Tim weiter in Seitenlage schlafen darf.


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Liebe annariege, es ist bekannt, dass die Hüftbeugung und Abspreizung die Hüftnachreifung und insbesondere auch nach einer Behandlung mit einer Hüftschiene fördert. Kurzzeitige Lage in Seitenlage erscheint bei stabilen Hüften nicht schädlich, dennoch sollte dieses nicht länger zeitig eingenommen werden das auch möglich ist durch entsprechende Lagerung mittels Kissen, Decken oder auch Handtüchern eine Seitenlage auch mit einer Abspreizung einzunehmen. Das Risiko des Kindstods könnte im Wesentlichen bei der Bauchlage entstehen wobei dieses aus orthopädischer Sicht eine günstige Position zur Kräftigung der Rückenmuskulatur beinhaltet, welche aber nur in permanenter Aufsicht des Kindes erfolgen sollte! Die Physiotherapie hat insofern recht das eine Förderung der Hüftentwicklung insbesondere durch die Beugung und Abspreizung erreicht wird was bei einer strengen Seitenlagerung im Rahmen der Flachlagerung ja nicht möglich ist. Durch geeignete Maßnahmen (siehe oben) können Sie aber einen Kompromiss bei der Lagerung finden. Alles Gute! PD. Dr. Holger Mellerowicz


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