Frage im Expertenforum Kinderorthopädie an Dr. med. Wolfgang Remus:

Rundrücken und Hüftdysplasie

Dr. med. Wolfgang Remus

Dr. med. Wolfgang Remus
Kinderorthopäde
Frage: Rundrücken und Hüftdysplasie

Mitglied inaktiv

Hallo Dr. Remus, bei meiner Tochter (14 Wochen) wurden mit 5 Wochen eine ausgeprägte Hüftdysplasie beidseits und ein Rundrücken festgestellt. Die Hyftdysplasie wird derzeit erfolgreich mit einer Tübinger Schiene behandelt. Sie trägt sie nun seit fast 10 Wochen und wir hoffen, dass sie sie am Mittwoch entgültig los wird. Dazu meine erste Frage. Die Werte meiner Tochter waren so schlecht, dass wir vor 10 Wochen fast ins Krankenhaus gemusst hätten, da sie jedoch sehr gut auf die Schiene ansprach konnte dieses verhindert werden. bei der letzten Kontrolle vor 5 Wochen war die rechte Hüfte normgerecht und die linke 1 Grad raus. Allerdings hat sie linksseitig einen Erkerdefekt. Wie lange dauert es im Schnitt bis sowas behoben ist? Könnte es sein, dass der Erkerdefekt in 5 Wochen ausgeheilt ist? Ich frage das, da ich mit der Kleinen KG für ihren Rücken machen muss. Und das ganze 4 x am Tag. 1x pro Woche gehen wir in die Praxis der Krankengymnastin. Es ist sehr aufwändig da ich der Kleinen immer die Schiene abnehmen und dann alle Übungen am Stück machen muß und ihr die Schiene dann wieder anlege. Das ganze 4 mal am Tag kostet sehr viel Zeit. ich mache das gerne, habe aber noch einen Sohn von 19 Monaten der viiieeel zu kurz kommt dabei. Wenn die Schiene weg wäre, wäre es einfacher, da ich die Übungen zwischendurch machen könnte. Nun zu dem Rundrücken. was genau ist das eigentlich. Ich habe immer gedacht ein Rundrücken wäre normal bei Babys und geht von alleine weg. Ich selber kann nichts auffälliges feststellen. Auf dem Rezepft für die Gymnastik stand als Diagnose dann: generalisierte Hypotonie. Das hat doch direkt nichts mit dem Rücken zu tun, oder? Für mich heißt das, dass sie allgemein einen schwächeren Muskeltonus hat. Oder nicht? Ist die Gymnastik wirklich soo dringend? Ich weiß, dass Sie keine Ferndiagnose stellen können, aber ich denke einfach dass sie sich auch ohne so viel zu turnen normal entwickeln würde. Ich höre immer, dass Kinder ihr Entwicklungsprogramm von ganz alleine abspulen und man sie da auch nicht beschleunigen kann. Sie fängt an sich ganz normal in Bauchlage abzustützen. ich sehe da eigentlich keinen Unterschied zu meinem Sohn damals. Es geht mir einfach darum, dass ich sie eigentlich in ihrem natürlichen Entwicklungsverhalten nicht stören will habe aber den Eindruck genau das zu tun. Danke im Vorraus und sorry dass es so lang geworden ist. Gruß Vanessa


Hallo, wenn bei Ihrer Tochter eine Hüftdysplasie festgestellt wurde und sie die Tübinger Hüftbeugeschiene gut toleriert, wird die Hüfte sich normalisieren, ohne dass Sie sich Sorgen machen müssen. Da die Behandlung erst mit 5 Wochen begonnen wurde, kann dies etwas länger dauern, als wenn man dies gleich nach der Geburt macht. Wichtig ist, dass die Hüfte bis zum Normalwert auf beiden Seiten damit behandelt wird. Erfahrene Kollegen können diesen Zeitpunkt genau festlegen. Auch wenn die Hüfte dann normal ist, haben wir ein ganz bestimmtes Nachsorgeprogramm der behandelten Hüften, weil wir den endogenen Faktor nicht kennen und manchmal kann sich diese Normalität wieder ändern, aber das ist sehr selten. Mit dem Rundrücken habe ich die gleiche Auffassung wie Sie, was soll die unsinnige Krankengymnastik? Die Beschreibung Ihres Arztes war früher ein so gen. „Floppy“, auch eine unsinnige Bezeichnung, das ist meistens familiär. Die meisten Kinder entwickeln sich völlig normal und müssen überhaupt nicht behandelt werden. Fazit: Die Hüfte unbedingt bis zur Normalität behandeln, alles andere in Ruhe abwarten. Mit freundlichen Grüßen Dr. Remus


Mitglied inaktiv

Vielen Dank. Sie haben mir sehr geholfen. Gruß Vanessa


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