Marina LoMi
Lieber Dr. Hellmeyer! Ich bin zum dritten Mal schwanger. ET 23.5.2015. Meine beiden Mädchen sind jetzt 6 und 2 Jahre alt, und beide per Kaiserschnitt zur Welt gekommen. Bei der großen wegen einem angeblichen Geburtsstillstand und bei der kleinen, ebenso sekundär, wegen einer verknöcherten Schädelnaht und daraus folgendem Missverhältnis zum Becken. (Das wurde erst später festgestellt) Nun habe ich bei Nummer drei trotzdem den Wunsch es wieder spontan zu versuchen. Aber das scheint ein Problem zu werden. Erstmal bin ich mir nicht sicher, ob es wirklich so risikobehaftet ist, wie man überall liest, in Hinsicht auf eine Ruptur der Gebärmutter. Außerdem habe ich eine Vorderwandplazenta. Welche Meinung haben Sie dazu? Haben Sie schonmal so eine Entbindung begleitet? Und Zweitens wie stelle ich es am besten an ein Krankenhaus zu finden das meinen Wunsch unterstützt oder wenigstens abklärt? In der entsprechenden Station anzurufen und bei der Sekretärin nachzufragen ist sicher nicht sehr aussagekräftig. Wir wohnen in Bad Salzuflen. In dem Krankenhaus meiner letzten Entbindung brauche ich eine normale Geburt nicht anstreben, das wurde mir damals schon bei der Entlassung mit auf den Weg gegeben. Dort wird es nach 2 Kaiserschnitten pauschal abgelehnt. Vielleicht kann ja auch im Vorfeld mein Becken vermessen werden, ob es daran die letzten beiden Male auch gelegen hat. Wer würde so etwas machen? Vielen Dank für Ihre Antwort MfG Marina
Hallo Marina LoMi, nach 2 sekundären Kaiserschnitten würde ich dringend von einer Spontangeburt abraten. Es gibt zwar Einzelbeispiele, in denen auch alles gut gehen kann, aber genauso habe ich doch einige Rupturen gesehen, bei denen man 25 Blutkonserven oder mehr brauchte, das Leben der Mutter gefährdet oder das Kind verstorben war. Tut mir leid, dass ich das so knallhart ausdrücke, aber das ist der Grund, warum ich davon dringend abrate. Wenn eine Frau das dennoch unbedingt wünscht, würde ich das mit tragen, aber mit einem sehr unguten Gefühl. Im Vorfeld nützt hierbei das Ausmessen des Beckens überhaupt nichts. Es gibt Minikinder, die stecken bleiben und Riesenkinder, die durch das Becken schmaler Frauen hindurchkommen. Die alte Naht auf der Gebärmutter sollte man sich im Ultraschall anschauen. Wenn diese bereits jetzt dünn ist, unbedingt Sectio. LG und alles Gute für die Entscheidung. Wenn Sie es dennoch probieren wollen, unbedingt in einem Perinatalzentrum Level 1 mit Oberarzt in der Nacht vor Ort, Kinderklinik und Blutbank. Alles erdenklich Gute und sorry für die harten Worte
Marina LoMi
Hallo nochmal! Ich Danke Ihnen für Ihre klaren Worte! Natürlich möchte ich dem Kind kein Risiko aussetzen, oder mein Leben gefährden, nur um diesen Wunsch durchzusetzen. Ich denke man muss es auch mal so klar gesagt bekommen, man muss schließlich als Laie diese Entscheidung treffen ohne es selber beurteilen zu können. Mein Mann wäre auch dagegen, somit ist die Entscheidung getroffen. Vielen Dank nochmal Gruß Marina
Machen Sie die geplante Sectio, das ist echt besser und ich würde bei meiner eigenen Frau auch so handeln. LG
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