Klara958
Lieber Herr Prof. Dr. Hellmeyer, ich habe meine Tochter vor ein paar Monaten per Kaiserschnitt nach 48h Wehen geboren. Ich hatte mehrere Stunden Presswehen und letztendlich stellten Hebamme und Arzt einen hohen Geradstand fest. Die Hebamme versuchte noch einen Lagerungswechsel und ich sollte bei den Wehen pressen. Dann wurde ein Kaiserschnitt gemacht. Es wurden in der OP enge anatomische Verhältnisse festgestellt und dass der Kopf fest im kleinen Becken war. Der Kopf wurde dann mit einem Vakuumsystem herausgeholt und außerdem transvaginal aus dem Becken hochgeschoben, da der Kopf tiefsitzend im engen Becken war. Nun zu meinen Fragen: 1. Ich habe versucht mich selbst über den hohen Geradestand zu informieren. Mir erschließt sich nun nicht ganz, wie ein hoher Geradstand möglich ist, wenn der Kopf schon im kleinen Becken und damit im Geburtskanal ist. Laut Definition besteht ein hoher Geradstand doch eigentlich, wenn der Kopf wegen einer Einstellungsannomalie nicht in den Geburtskanal eintritt. Oder ist es in meinem Fall auch möglich trotz Kopf im kleinen Becken einen hohen Geradstand zu haben? Für mich wäre insbesondere im Hinblick auf mögliche spätere Geburten sinnvoll zu wissen, ob diese Diagnose so möglich ist. 2. Wäre es sinnvoll vor der nächsten Schwangerschaft das Becken vermessen zu lassen, da enge anatomischen Verhältnissen festgestellt wurden? Eigentlich würde ich es bei einer möglichen zukünftigen Geburt gerne spontan versuchen, aber natürlich nur, wenn mein Becken das überhaupt möglich macht. Vielen lieben Dank im Voraus! Liebe Grüße!
Hallo Klara958, ein hoher Geradstad bedeutet, dass der Kopf in der Längsachse dem querovalen Beckeneingang aufgesetzt ist. Oft ist dies ein Zeichen, dass das Becken zu klein für die Größe des Kindes ist. Das haben Sie alles ganz richtig vertstanden, sonst stimmt der Begriff nicht. Eine Beckenvermessung, sowohl von außen als auch über MRT von innen, bringt uns klinisch nicht weiter. Es kann dafür sprechen, dass man vielleicht beim 2. Mal einen geplanten Kaiserschnitt macht. Aber jedes Kind ist anders, anders groß, anders mobil, dennoch klingt Ihre Geschicht tatsächlich eher nach einem mechanischen Problem. Wenn man es vaginal erneut versucht, muss die Dynamik gut sein und das Köpfchen gut tiefertreten. Wenn dies verzögert ist, dann eher Sectio. LG
Klara958
Lieber Herr Prof. Dr. Hellmeyer, vielen lieben Dank für die Antwort. Das würde also bedeuten, dass der Oberarzt und die Hebamme die Begrifflichkeit im Geburts- und OP-bericht falsch verwendet haben und es gar kein hoher Geradstand war? Das erklärt dann zumindest meine Verwirrung aber wirft natürlich die Frage auf, warum es falsch verwendet wurde. Der Kopf war 35cm, Gewicht 3200, Länge 50cm. Also insgesamt eher durchschnittlich würde ich sagen. Was genau meinen Sie mit "muss die Dynamik gut sein"? Liebe Grüße!
Hallo erneut, die meinen wahrscheinlich, dass der Kopf fest dem Beckeneingang aufgesetzt war (also richtig erkannt, falsche Diktion). Mit Dynamik meine ich, dass der Muttermund ohne zu stocken aufgeht und der Kopf kontinuierlich tiefer tritt und nicht über Stunden an der gleichen Stelle bleibt, so dass dann die Rupturgefahr steigt. LG
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