Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Erneuter KS wegen zu engem Becken?

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Erneuter KS wegen zu engem Becken?

MariaMariaMaria

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Guten Tag Herr Dr. Hellmeyer, Ich habe bei meiner ersten Schwangerschaft einen primären Kaiserschnitt wegen Präeklampsie bekommen. Jetzt bin ich erneut schwanger (SSW 27) und versuche mich auf die Geburt vorzubereiten. Ich habe dafür die Unterlagen aus dem KH angefordert, in dem ich damals entbunden habe, und u.a. den OP Bericht erhalten. Da steht Folgendes drin: „Intraop. Conjug. Vera mit 12,6 cm ausgemessen.“ Meine Fragen: 1) Ist das „normal“, dass die conjugata vera während eines KS gemessen wird? 2) Wenn man von außen misst, gibt es ja die Wahrscheinlichkeit von Messfehlern. Kann man sich darauf verlassen, dass die intraoperative Messung akkurat ist? 3) Mir wurde von jemandem im Geburtshilfe-Umfeld gesagt, dass der Normwert 14 cm wäre und dass mein Becken damit wohl recht eng wäre. Also ggf. Indikation für erneuten Kaiserschnitt. Im Internet hat eine kurze Recherche ergeben, dass der Normwert bei 11-11,5 cm liegt und alles unter 10 cm als pathologisch eingestuft wird. Was ist richtig? 4) Unser erster Sohn kam mit 3300g, 52cm und KU 35 cm bei 38+1 zur Welt. Meine Geschwister und ich hatten Kopfumfänge von 38-40 cm und wir waren alle bei 4000g – 4900g. Mein Mann ist 2m groß, ich 1,80cm. Ich mache mir also Gedanken, wie groß Baby 2 wohl werden wird. a) Was würden Sie sagen, welches Gewicht und vor allem welchen KU ein Baby haben darf, damit es durch ein Becken mit conjug. Vera von 12,6cm passt? Bei welchem Verhältnis würden Sie einen erneuten KS empfehlen? Gibt es da Erfahrungswerte? b) Kann es sein, dass unser erster Sohn mit „durchschnittlichen Maßen“ zur Welt kam, wegen der Präeklampsie? Ich weiß, dass durch die Präeklampsie das Wachstum eingeschränkt wird. Probleme mit Bluthochdruck etc hatte ich ab ca. SSW 34 und gesicherte Diagnose Präeklampsie kam dann 2-3 Wochen später. Ich weiß nicht, ob eine späte Präeklampsie das Wachstum noch signifikant hindert. Wissen Sie da ggf was zu? Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt den Versuch einer vaginalen Geburt machen möchte. Das hängt davon ab, wie sich gewissen Faktoren entwickeln (Gefahr einer erneute Präeklampsie, Göße+KU des Babys, ,….). Ich möchte allerdings die o.g. Punkte gerne geklärt haben, um mich mental vorzubereiten und ich hoffe, dass Sie mir dabei helfen können. Vielen Dank und viele Grüße Maria


Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Hallo Maria, nicht zu viele Gedanken machen. Eigentlich macht man die innere Messung der Conjugata vera schon lange nicht mehr. Auch die ist ungenau. 12cm wäre auf jeden Fall normal und das lernen auch meine Studenten so. Wie schwer jedes einzelne Kind wird, welche genetischen Faktoren sich durchsetzen, ob Sie wieder eine Präeklampsie entwickeln, bleibt vollkommen offen. Sie können durchaus die normale Geburt versuchen, müssen aber innerlich voll dahinterstehen. Sonst lieber den geplanten erneuten Kaiserschnitt. LG


MariaMariaMaria

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Ja, ich weiß, dass ich mir weniger Gedanken machen muss. Allerdings habe ich bei der letzten Schwangerschaft durch die Präeklampsie so die Kontrolle verloren über meine Gesundheit usw, dass ich jetzt sehr auf Risikominimierung bedacht bin. Vielen Dank für die Antwort!


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