Frage im Expertenforum Geburt per Kaiserschnitt an Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer:

Einleitung versus Sectio

Prof. Dr. med. Lars Hellmeyer

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Einleitung versus Sectio

Sonja9

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Sehr geehrter Herr Dr. Hellmeyer, Herzlichen Dank, dass sie sich immer die Zeit nehmen Fragen zu beantworten. Ich bin erst in der 20. Schwangerschaftswoche aber diese Frage beschäftigt mich schon sehr lange. Zu meiner Geschichte: Die Schwangerschaftswochen sind gesichert (regelmäßiger Zyklus und ich bestimme die Basaltemperatur). In meiner ersten Schwangerschaft (2014) wurde ich bei ET+10 auf Rat der Ärzte eingeleitet. Die Werte waren alle gut. Einleitung mit Prostaglandingel, 3500g, unkomplizierte Geburt. Zweite Schwangerschaft (2016): Einleitung bei ET+12 bei vermindertem Fruchtwasser, sonst waren alle Werte gut. Einleitung mit Prostaglandingel. Leider allergische Reaktion mit Hautrötung am gesamten Körper und starkem Juckreiz. Unkomplizierte Geburt, 4000g. Dritte Schwangerschaft (2018). Einlage von Dilapan-Stäbchen bei ET+11. Einleitung bei ET + 12 mit cytotec. Heftiger Wehensturm und schmerzen auch in den Wehenpausen. PDA wurde mir verweigert („das würde nichts bringen“). Ich hab um eine Sectio gebettelt, die mir ebenfalls verweigert wurde. Geburt nach 90 Minuten, 4300g, Dammriss 2. Grades. Ich habe etwas gebraucht um körperlich und psychisch die Geburt zu verarbeiten. Der Dammriss hat mir lange zu schaffen gemacht, inzwischen ist alles gut verheilt. Ich bin jetzt mit meinem 4. Kind schwanger. Eigentlich möchte ich eine spontane Entbindung, aber sicher nicht zu dem Preis der 3. Geburtserfahrung. Darum meine Fragen: - warum bekomme ich nie spontan Wehen? Würde es vielleicht etwas bringen länger zu warten, also länger über den ET zu gehen, wenn die Werte gut sind? Kann man das vertreten? Ich bin jetzt 40 Jahre alt. - meine Kinder werden immer schwerer. Diabetes habe ich nicht. In der dritten Schwangerschaft war ich sogar noch beim Diabetologen, der auch keinen Hinweis für Dianetes fand. Im Ultraschall gemessen wurden sie immer kleiner. Ich habe Angst, dass mir bei der Geburt des nächsten schweren Kindes mir wieder erhebliche Geburtsverletzungen passieren. - gibt es noch andere Einleitungsmedikamente? Prostaglandin und Cytotec möchte ich nicht mehr. - kann ich eine Einleitung verweigern und dann eine Sectio planen? Vielen Dank für Ihre Zeit! Ich bin für Ihre Meinung und ihren Rat sehr dankbar.


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Hallo Sonja9, Ihre Sorge ist durchaus verständlich nach dem letzten schlimmen Geburtserlebnis. Dennoch ist die Sectio die schlechteste Lösung. Bitte auf gar keinen Fall. Geburtsvorbereitende Akupunktur ist gut. Dilapan ist kein Medikament und kann doch bei Ihnen schon früh, also um den Termin herum, zur Einleitung oder besser gesagt Gebärmutterhalsreifung benutzt werden. Das könnte man entspannt 3 Tage machen, sogar ambulant und dann geht wahrscheinlich direkt der gut steuerbare Wehentropf. Dann kommt das Kind früher und ist auch nicht so groß. Das wäre hier mein Plan. LG


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