Mama_Eli_2
Sehr geehrter Herr Prof. Wahn, ich habe mit meinem Sohn (12) gestern einen Mülltonnenstellplatz gereinigt, ausgekehrt und Unkraut gerupft. Als wir Mäusekot und auch eine Maus entdeckten, haben wir uns FFP2 Masken aufgezogen, Handschuhe trugen wir sowieso. Wir haben den Dreck allerdings nicht angefeuchtet und wir hatten kurze Hosen an (einige Insektenstiche auf den Beinen). Nach der Reinigung haben wir geduscht und uns umgezogen. Ich mache mir jedoch tierische Sorgen, da es sich laut Obidentify (Wir haben ein Foto von der Maus gemacht) um eine Spitzmaus handelte (wahrscheinlich Hausspitzmaus). Wir leben nicht in einem Endemiegebiet aber auch nicht sehr weit davon entfernt. Wir hatten wie gesagt keine lange Hose und Schutzbrille. Natürlich wurde auch Dreck aufgewirbelt. Direkt sichtbaren Kot haben wir vorsichtig aufgekehrt. Wie schätzen Sie die Lage ein? Ich sorge mich sehr wegen dem Bornavirus. Vielen Dank für Ihre Antwort.
Die Bornavirusinfektion, insbesondere die Gehirnentzündung, ist sicher ausgesprochen selten. Laut Robert Koch Institut (RKI) treten in ganz Deutschland im Jahr 5-10 Fälle auf. Das RKI stellt hier sehr ausführliche Informationen zur Verfügung. So wie Sie das beschreiben, haben Sie viele Vorsichtsmaßnahmen ergriffen. Ich halte es daher für unwahrscheinlich, dass Sie sich angesteckt haben. Ein Arzt kann jetzt sowieso nichts mehr machen. Wenn Sie und Ihr Sohn keine Krankheitszeichen entwickeln, kann auf einen Arztbesuch verzichtet werden. Die Inkubationszeit ist allerdings lang, so dass Sie die Lage sicher 1-2 Monate im Blick behalten sollten.
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