Falafel15
Liebe Frau Höfel, Ich hatte eine Fehlgeburt (MA) in der 9. Woche , da die Entwicklung bei 7+2 stehen geblieben ist. Ich habe dann Cytotec bekommen. Da es sich komisch anfühlte habe ich die Fruchthöhle samt Embryo plötzlich in der Hand gehabt. Mir wurde dann geraten das ganze im Klo runterzuspülen da es ja nur eine Fruchthöhle mit einem 1,3 cm großen Embryo wäre. Das habe ich auch getan. Dennoch fühlte es sich für mich vollkommen falsch an. Ich kann die Situation im Nachgang nicht mehr ändern. Dennoch frage ich mich ob es, sollte ich nochmals in diese Situation kommen nicht eine andere Möglichkeit gibt. Gibt es da irgendwelche Sammelgräber oder ähnliches? An wen kann man sich in so einer Situation wenden und was für Möglichkeiten habe ich in so einer Situation. Mir ist klar, dass es zu diesem Zeitpunkt noch kein wirkliches Lebewesen und für viele nur ein Zellhaufen ist. Dennoch konnte man halt schon gut den Embryo erkennen und für uns war es halt mehr als nur Müll. Mit freundlichen Grüßen
Liebe Falafel 15, ja, leider gibt es immer noch unsensible Menschen, die nicht wahrnehmen können, was es heißt eine Schwangerschaft gehen zu lassen. Ich hoffe, dass Sie das auch nicht noch einmal tun müssen. Ansonsten kann ich Kollegin Andrea nur zustimmen. Liebe Grüße Martina Höfel
Andrea6
Deine Gefühle sind vollkommen nachvollziehbar, und in dem Moment hast du einfach "auf Geheiß" gehandelt. Vielleicht hattest du noch keine Hebamme; die hätte wahrscheinlich weiterhelfen können. Für Fehlgeburten dieser Größe gibt's keine Bestattungspflicht, die Eltern können also frei darüber verfügen. Viele Gemeinden bieten Sammelgrabstellen und -feiern für Sternenkinder an, auch an manchen Kliniken ist das möglich. An einer Sternenkindfeier, ev. mit Ablegen eines selbstgestalteten Gedenksteins, kannst du ganz sicher auch ohne das verlorene Kind teilnehmen. Aber auch der eigene Garten oder eine andere geschützte Stellen können als Grabstelle genommen werden. Es geht auch ein Familiengrab, in dem das Kind beigelegt wird. Du kannst das Kind auch ins Stammbuch eintragen lassen und erhältst eine Namensbescheinigung. Ob und welche dieser Möglichkeiten du wahrnimmt kannst du entscheiden, in jedem Fall hilfreich sind Gespräche mit empathischen Menschen.