Lima2411
Hallo, Ich weiß dass man Babys nicht alleine hinsetzen und hinstellen soll, solange sie es nicjz alleine können. Meine Tochter ist jetzt 8 Monate und leider akzeptiert meine Schwiegerfamilie dies gar nicht. Sie wird ständig alleine hingesetzt und hingestellt zum Beispiel am Sofa dass sie ihr Gewicht alleine trägt. Jetzt zu meiner Frage: immer wenn ich es gesehen habe, habe ich meine Tochter wieder hingelegt, also war die Belastung nur sehr kurz. Allerdings habe ich es die letzten Wochen bestimmt bis zu 8 Mal beobachtet dass sie trotzdem hingestellt wurde. Wie soll ich reagieren? Kann dies ihr schon langfristig geschadet haben? Freue mich auf eine schnelle Antwort. Ganz liebe Grüße
Liebe Lima2411, Sie sind die Mutter/ Eltern und Sie bestimmen. Von diesen kurzen Episoden passiert nichts, aber sie sind halt auch sehr unfallträchtig und belastend. Vielleicht hilft dieser Text: „ …zum Sitzen braucht es viel Rücken - und Bauchmuskulatur und die entwickelt sich erst durch ausreichendes Strampeln und Rollen. Da das Kind manchmal auf dem Schoß schon in einer halbaufrechten Position ist, und dann den Rumpf beugt, sieht es so aus, als wenn es sitzen will. Und bleibt gar einen Moment in der Position. Aber das hat mit sitzen können und wollen - nichts zu tun! Auch das Hochziehen, wenn Sie ihm die Finger hinhalten oder geben, liegt daran, dass das Kind einen Greif-Reflex hat. Für das Sitzen (und Rollen und Stehen usw.) gilt: was das Kind macht - macht es von ganz allein! Ein Kind entwickelt sich nach seinem eigenen Rhythmus und nach seinen Fähigkeiten. Dabei erlebt es "Frust" (z.B. Umdrehen können - aber nicht wieder zurück rollen können) und "Bestätigung, Stolz (z.B., wenn nach viel eigenem Probieren die Umdrehung zurück klappt!). Wenn Sie Ihrem Kind das Sitzen viel zu früh und nicht aus seinem eigenen Antrieb "beibringen", dann fehlt ihm diese Erfahrung und es wird monatelang immer wieder in eine Position gebracht, für die es noch nicht reif ist! Und es fehlt ihm in seiner Entwicklung die Erfahrung: Frust heißt weitermachen, und nochmal - nicht aufgeben! Erinnern Sie sich noch, wie lange es gedauert hat, bis man Handstand oder bei mir war es der Aufschwung an der Kletterstange konnte? Immer wieder probiert, vom drei Freundinnen gestützt, nach ein paar Sekunden wieder "zusammengebrochen" - einfach, weil der Bewegungsablauf und der Muskelaufbau noch nicht stimmten. Hätte man uns damals ständig minutenlang oder länger in den Handstand gestellt (an die Wand gelehnt oder gehalten oder gar in ein Gestell geklemmt), dann wären die Schultern komplett falsch belastet und mit Sicherheit geschädigt worden. Lassen Sie Ihren Sohn liegen oder packen Sie ihn in eine Wippe mit etwas aufgerichtetem Rückenteil.“ Und auch ein: Das haben wir früher immer so gemacht! Ist nicht akzeptabel. In den letzten 20 Jahren wurde nämlich Wissen dazu gewonnen! Liebe Grüße Martina Höfel