Vanessa1984
Hallo Frau Höfel, ich bin 40 Jahre als. Wir haben 2 Töchter (4 u 2 Jahre alt) ich hatte jeweils vor den Geburten eine Fehlgeburt. nun ist es so, dass wir uns ein 3. Kind gewünscht haben - nun bin ich schwanger in der 6. Woche u kann mich irgendwie nicht freuen. Ich muss zugeben, dass ich manchmal auch darüber nachdenke wie es wäre wenn das Kind nicht zur Welt käme. Entweder weil es wieder eine Fehlgeburt ist oder ich die Schwangerschaft abbrechen würde. Ich habe unglaublich Angst vor einer Fehlgeburt u auch davor das ganze mit 3 Kindern nicht zu schaffen. Mein Mann freut sich sehr u steht hinter jeder Entscheidung die ich treffe. Können Sie mir helfen wie ich es annehmen kann - ich würde mich so gern darüber freuen.... VG Vanessa
Liebe Vanessa, dieses Gefühl etwas so sehr zu wollen, dann zu bekommen und trotzdem "unzufrieden" bzw. ohne das erwartete Gefühl dazustehen kenn wir (glaube ich) alle. Ob es die tolle Handtasche oder der neue Job war (Sorry für die Vergleiche). Die Handtasche ist nach dem ersten Hype darum ein super Accessoire und toller Alltagshelfer, aber letztendlich nur eine Handtasche. Und der Job ist toll, aber arbeiten und Leistung bringen gehört auch da zum Alltag. Und jetzt spricht mir Suljam aus der Seele. Der Wunsch ist erfüllt, aber das Drumherum will auch gemeistert sein. Packen Sie es an! Liebe Grüße Martina Höfel
SuJam
Es klingt so als ob du glaubst deine Ängste dürften normalerweise nicht da sein. Frei nach dem Motto: Ich wollte doch schwanger werden und nun MUSS ich mich auf das Kind freuen. Diese vorangehende Freude ist auch immer noch in dir. Nur, es ist vollkommen normal und ok verhalten zu reagieren aus Angst vor einer Fehlgeburt. Bis zur 12. Woche so zu reagieren halte ich sogar für gesund. Fehlgeburten sind normal. Sie zeigen, dass dein Körper funktioniert und gute Arbeit leistet. Und auch die Trauer aufgrund der Enttäuschung, dass es nichts geworden ist. Und Ängste in der Schwangerschaft dürfen und sollen sogar sein. Es geht darum, sich mit ihnen auseinander zu setzen. Du sagst "Schaffe ich das überhaupt mit 3 Kindern?" Das ist eine berechtigte Frage auf die Du berechtigterweise mit Angst reagierst. Nun geht es darum nach Lösungen zu schauen. Frage dich "Was brauche ich um das Gefühl zu haben es schaffen zu können?" "Welche Möglichkeiten habe ich, wenn es mir mal zu viel wird?" (Babysitter, Familie, Freunde, Nachbarn) "Welche Unterstützung kann ich von wem bekommen?" Über all dies gilt es sich Gedanken zu machen. Und wenn du Lösungen und Antworten hast, dann wird auch die Freude auf das Wunschkind wieder sichtbar für dich. Konzentriere dich dabei vor allem auf deine Fähigkeiten und auf das was du schon alles im Leben gemeistert hast. Alles Gute.