Mitglied inaktiv
Liebe Frau Höfel, ich nehme nun seit 4 Tagen Phytolacca D6 drei mal täglich 5 Stück. Die in der Apotheke hatten keine D4, meinten aber ich kann die auch nehmen. Nun ist es so, daß sich nichts tut, ich meine die Milch wird nicht weniger. Eigentlich wollt ich so langsam die nächste Brustmahlzeit weglassen, aber dann steh ich wieder mit vollen Brüsten da. Wie lange kann ich denn Phytolacca einnehmen? Geht das auch über Wochen oder gar Monate? Lieben Gruß und vielen Dank, Simone
Liebe Simone, bei Ihnen scheint Phytolacca nicht das richtige Mittel zu sein. Da ich Sie nicht kenne, kann ich auch kein anderes empfehlen - da muss eine Hebamme ran, die Sie kennt. Oder Sie müssen auf Medikamente zurückgreifen - aber bitte Vorsicht: Kreislaufprobleme sind fast vorprogrammiert. Bei Ihnen könnte aber eine halbe Tablette Bromocriptin den Milchfluss in Schach halten. Beim Abstillen gehen Sie am besten so vor, dass Sie Ihr Kind zunächst anlegen, aber es sich nicht vollständig satt trinken lassen, sondern anschließend noch die Flasche bzw. Beikost anbieten. Bei manchen Kindern empfiehlt sich auch die umgekehrte Vorgehensweise, zuerst Beikost oder Flasche anbieten und anschließend noch die Brust, das müssen Sie ausprobieren. Allmählich steigern Sie die Menge der Beikost bzw. Flaschennahrung, bis die Mahlzeit vollständig ersetzt ist. Etwa im Abstand von mindestens einer Woche können Sie dann mit dem Ersetzen der nächsten Mahlzeit durch künstliche Säuglingsnahrung oder Beikost beginnen, empfehlenswert ist allerdings ein längerer Abstand von etwa vier Wochen. Falls die Brust dann zu spannen beginnt, pumpen Sie gerade so viel Milch ab oder streichen von Hand aus, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie dich wieder wohl fühlen. Nicht mehr Milch als unbedingt notwendig entleeren, denn sonst wird die Produktion wieder angeregt. Zusätzlich können Sie die Brust kühlen. Wenn Sie langsam genug vorgehen, muss es nicht zu Stauungen kommen und es ist auch keine Milchpumpe notwendig, um abzustillen. Abstillen ist ein natürlicher Prozess und braucht im Normalfall weder mechanische noch medikamentöse Unterstützung. Stauungen sind ein Anzeichen dafür, dass zu schnell abgestillt wird. Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinken Sie entsprechend Ihrem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums. Auch sollten Sie keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf. Als Ersatz für die Muttermilch bietet sich in der Regel Pre-Nahrung an, aber auch eine 1er Nahrung ist okay. Pre-Nahrung kann das gesamte erste Lebensjahr hindurch gegeben werden und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt aus, sind andere Stufen der künstlichen Säuglingsnahrung nicht erforderlich, schon gar nicht die 2er- oder 3er-Nahrungen, die außerdem nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden können. Im ersten halben Jahr, braucht Ihr Kind in aller Regel nur Muttermilch oder ersatzweise künstliche Säuglingsnahrung. Beikost wird erst im zweiten Lebensjahr erforderlich und sollte nach Möglichkeit auch nicht früher angeboten werden. Liebe Grüße Martina Höfel