Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Noch eine Frage: Baby erst Flasche geben, wenn es schreit?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Noch eine Frage: Baby erst Flasche geben, wenn es schreit?

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Liebe Frau Höfel, zu meiner vorherigen Frage habe ich noch eine weitere: Wenn unser Sohn Anzeichen von Hunger hat, gebe ich ihm das Fläschchen sehr schnell. Das hat den Grund, dass sich unser Sohn sehr schnell einweint und einschreit und es dann sehr schwierig ist, ihn zu beruhigen. Er trinkt dann auch nicht. Deshalb bereite ich das Fläschchen sehr zeitig vor und gebe es ihm direkt nach seinem Bedarf. Mein Mann meint nun, dass er schreien soll, bevor er das Fläschchen bekommt, damit er lernt, dass er schreien muss, um etwas zu bekommen. Ich habe meinem Mann gesagt, dass sich unser Kleiner schnell einschreit und er dann gar nicht trinkt, obwohl er Hunger hat. So habe ich mich gerechtfertigt. Aber natürlich weint/meckert unser Baby auch mal, wenn ich nicht schnell genug mit dem Fläschchen bin oder der Kleine einfach mal "außer Plan" Hunger hat (ich füttere Pre-Milch nach Bedarf, wobei der Rhythmus bei ca. alle 3 Stunden liegt). Es ist also nicht so, dass unser Sohn ohne Anzeichen einfach so das Fläschchen bekommt. Soll ich mit dem Füttern nun wirklich immer warten, bis unser Sohn richtig schreit, obwohl er sich so schnell einschreit? Ich verstehe meinen Mann in dieser Hinsicht nämlich nicht. LG von meve


Martina Höfel

Martina Höfel

Liebe meve, wenn wir den Gedanken Ihres Mannes einmal in das tägliche Leben umsetzen, müßte der Tagesablauf in einer Famiele mit Kind so aussehen: ER kommt nach Hause, begrüßt SIE und sagt Ihrn, dass es ein langer Arbeitstag war, dass er kaputt ist und Hunger hat. SIE erzählt ihm von Ihrem Tag. ER sagt, dass er Hunger hat. SIE sagt, dass es erst später Essen gibt und beginnt die Wäsche zu bügeln. ER setzt sich auf die Couch und beginnt die Zeitung zu lesen. Nach ein paar Minuten bittet er: Schatz, können wir nicht erst essen und dann bügelst Du weiter?" SIE: Nein, Essen gibt es erst später (schließlich tobt er ja noch nicht!)! ER verzieht sich hinter seine Zeitung, läßt diese allerdings wiederum ein paar Minuten später sinken und verlegt sich aufs Argumentieren: Ich habe aber jetzt Hunger. Ich finde, Du könntest auch nachher bügeln! SIE: Nein, Essen gibt es erst später (schließlich tobt er ja noch nicht!)! ER ist sauer und zeigt das auch! Er grummelt vor sich hin und sagt laut und deutlich: Ich habe Hunger! SIE: Nein, Essen gibt es erst später (schließlich tobt er ja noch nicht!)! Da reißt IHM der Geduldsfaden und ER haut mit der Faust auf den Tisch und brüllt SIE an: Mach jetzt endlich Essen - IIICCCHHHH habe Hunger! SIE: Ja, mein Schatz, selbstverständlich sofort (schließlich brüllt er jetzt!)! Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

"...dass er schreien soll, bevor er das Fläschchen bekommt, damit er lernt, dass er schreien muss, um etwas zu bekommen" - woher hat Dein Mann das? Diese Haltung zu Babys stammt aus den 30er-Jahren des letzten Jahrtausends und ist zum Glück einer Einstellung gewichen, die die Bedürfnisse des Kindes achtet und respektiert. Nebenbei: möchte er wirklich ein Kind haben, das seine berechtigten Forderungen ausschließlich durch Schreien kundtun kann? Eigentlich unglaublich... Ist Dein Mann selber so erzogen worden? Schreit er immer, wenn er etwas haben möchte, findet das in Ordnung und möchte ein Kind haben, das ebenso ist? Er, am Besten Ihr beide, solltet dringend ein geeignetes Seminar über Kindererziehung besuchen - Du selber bist offenbar auch unsicher. Dein Instinkt sagt Dir aber das Richtige (angemessene Reaktion auf Babys Bedürfnisse), während Dein Intellekt zweifelt, ob Dein Mann nicht doch Recht hat.


Mitglied inaktiv

Hallo Andrea, nein, ich zweifel an mir und meinem Umgang mit unserem Sohn überhaupt nicht. Ich habe nur auf diese Weise geschrieben, damit mein Mann mir nicht den Vorwurf machen kann, dass ich voreingenommen geschrieben habe und deshalb entsprechende Antworten kommen. Er soll die Antworten ja selbst nachlesen. Ich kann mir seine Einstellung auch nicht erklären und werde unseren Sohn bestimmt nicht schreien lassen, denn ich kenne ihn ja am besten. Auch den Vorwurf mit dem Fläschchen, dass unser Sohn das Fläschchen nur von mir nimmt, sehe ich gelassener. Babys sind halt so, dass sie zum Teil bestimmte Eigenarten haben. Einen Fehler kann ich nicht gemacht haben, denn wenn ich mich um unseren Sohn kümmer, ist es doch klar, dass er die Flasche gern von mir nimmt (daran ist er schließlich gewöhnt). Im Alter von 4 Monaten kann man ein Baby nicht wirklich erziehen! Ein Baby hat Bedürfnisse und muss die Welt erst einmal kennenlernen! Das ist meine Meinung (im Gegensatz zu meinem Mann). Aber es ist gut zu hören, dass ich meinem Mutterinstinkt weiter folgen soll! LG von meve


Mitglied inaktiv

Eigenrlich ist das Problem Deines ersten Postings (Kind läßt sich vom Vater schlecht füttern) mit Kenntnis jetzt dieses Postings (Vater fordert, daß das Kind erst ordentlich schreien muß, um Essen zu erhalten) nun anders zu bewerten: nicht mangelnder Umgang der beiden, sondern fehlender Respekt des Vaters gegenüber den Bedürfnissen des Kindes scheinen die Hauptursache zu sein. Babys sind Meister der nonverbalen Komunikation - Dein Mann blutiger Anfänger bzw. Ignorant. Das Kind signalisiert durch seine Verweigerungshaltung "mit dem ist nicht gut Kirschen essen - resp. Fläschchen trinken"....


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o. T.


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!


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genial


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Also, auch ich finde den Vergleich super - ich habe so was Ähnliches mal vor gut 5 Jahren gelesen,... und wenn ich einen Babymassagekurs habe und die Mamis mal solch eine Frage stellen "soll ich erst anlegen/Flasche geben, wenn das Kind richtig brüllt", dann mache ich gern den Vergleich. Erst fühlen sich einige vielleicht verkaspert. Aber da unsere Babies ja noch nicht sprechen können, drückt es genau das aus, was sie empfinden. SEHR gelungen, Martina! DANKE dafür! Puw


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