Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

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M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Hallo Frau Höfel, ich habe vor wenigen Wochen mein 3. Kind zur Welt gebracht. Genau wie bei meiner 2. Schwangerschaft hatte ich schon 2 Wochen vor der Geburt immer wieder starke Wehen, die leider nicht zu Geburtswehen wurden. Bei "Nr. 2" platze dann irgendwann die Fruchtblase und es ging los. Bei "Nr. 3" empfahl mir der FA mit Prostagladin-Zäpfchen einzuleiten um dem Leiden ein Ende zu machen. Wie wahrscheinlich ist es denn Ihrer Erfahrung nach, dass (sollten wir doch noch ein 4. Kind wollen) wieder vor ET Wehen da sind, die nicht zu Geburtswehen einhängen? --- Bei meinen ersten zwei Entbindungen wurde ich jedesmal vorsorglich (?) schon im Vorbereitungszimmer an den Tropf gehangen. Im nachhinein kann ich mich an die Entbindungen nur noch wie durch einen Schleier erinnern. Ich habe Bilder im Kopf kann mich aber an gesprochenes überhaupt nicht erinnern. Bei "Nr. 3" hatte ich keinen Tropf/Zugang und es war ein sehr schönes Erlebnis das ich sehr bewusst miterlebt habe. Ist es heutzutage "Standard" Frauen einen Zugang zu legen bei der Entbindung? Oder hatte ich einfach nur Pech in einem sehr altmodischen Krankenhaus gelandet zu sein? Bei meiner grossen wurde mir damals z.B. auch verboten unter der Geburt zu trinken (meine Hebamme bei Nr. 3 hat mir literweise Tee und Wasser eingeflösst) und ich durfte sie - warum auch immer - auch nicht mit im Krankenzimmer unter meine Bettdecke nehmen. Vielen Dank für Ihre Antwort im voraus Kati


Martina Höfel

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Liebe Kati, mit jeder SS verliert das Gewebe der Gebärmutter etwas an Spannung. Um diese Spannung wieder aufzubauen und dazu noch Wehen zu erzeugen, muss sich die Gebärmutter ganz schön ins Zeug legen. Manchmal braucht es beim Rest dann etwas Hilfe oder Geduld. Von daher tendiere ich eher zu einem "wahrscheinlich". Einen Zugang legen wir bei uns (vorsichtshalber) nur, wenn Die Frau in der Anamnese oder in der SS Probleme aufweist. Ich denke da an Blutungen nach der Geburt etc. Ansonsten haben wir bei einer Mehrgebärenden einfach alle Sachen einschließlich Atonie-Tropf vorbereitet, aber nicht im Einsatz. Und schon gar nicht routinemäßig. Wenn Sie unter der Geburt nicht trinken durften, dann muß Ihre "Große" schon etwas älter sein, denn seit 15-20 Jahren ist dieser Irrtum vom Tisch. Ach ja, und dieser Wahnsinn mit dem hochinfektiösen Wochenfluss! Diesen Blödsinn habe ich auch noch gelernt und so manchem Kind deshalb das Kuscheln unter der Bettdecke verwehrt! Aber: Wochenfluss ist nicht infektiöser als ein Händedruck - das wissen wir nun auch! Freuen Sie sich, dass sich in der Geburtshilfe so viel geändert hat - und vielleicht kommt ja wirklich irgendwann Kind Nr. 4! Liebe Grüße Martina Höfel


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