Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Kind ist zu schwer

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Kind ist zu schwer

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Hallo Martina, hallo Silke, ich habe mal eine Frage. Von meiner Freundin der Sohn ist diese Woche 2 Jahre alt geworden. Er war jetzt bei der entsprechenden U beim Ki-Arzt und der sagte zu meiner Freundin "Ihr Kind hat keine hohe Lebenserwartung, weil er mehr als Fettleibig ist". Und so ließ er sie wie doof sitzen. Wenn ich nicht selbst bei diesem Ki-Arzt gewesen wäre, würde ich solch eine Aussage gar nicht glauben. ... Wie dem auch sei. Der Kleine ist ca. 92 cm groß und wiegt nun 18 kg. Sicher, es ist einfach zu viel. Da machen wir uns nichts vor. Ich habe versucht, sie zu trösten (hat hier weinend angerufen) und ihr ganz ehrlich gesagt, daß ich ihn auch zu kräftig finde, aber von Fettleibigkeit, ich weiß nicht - sicher, er hat einen großen Kopf, er ist auch propper und hat bißchen Bauch, aber nicht so, daß da Rettungsringe zu sehen wären... Ich riet ihr, gewisse Dinge einzustellen, bzw. zu reduzieren: 1. Saftflaschen nicht 1:1, sondern wirklich nur 100ml Saft auf 1 L Wasser zu geben, bzw. es von Tag zu Tag auf diese genannte Menge zu reduzieren, denn von heute auf Morgen wird der Kleien da sicherlich protestieren, weil er ja sein Trinken so süß gewohnt ist. 2. Beim Fruchtzucker auch darauf zu achten, daß es nicht zu viel wird, weil Fruchtzucker halt auch Zucker ist und man das ggf. unterschätzt. 3. Die Süßigkeiten (sie sagt, er ist 1x die Woche bißchen was - da bin ich mir nicht wirklich sicher, aber gehe mal davon aus, daß es so stimmt) einzudämmen und lieber auf bessere Alternativen umzusteigen (Reiswaffel, Zwieback, Sesamstange...) 4. Bei den Hauptmahlzeiten darauf zu achten, daß er wirklich ordentlich und ausgewogen isst und es dann nicht zig Zwischenmahlzeiten gibt und vor allem, die Hauptmahlzeiten ausgewogen sind und nicht zu viele Soßen auf dem Programm stehen... Außerdem empfahl ich ihr, daß der Kleine ruhig zum Kinderturnen soll, um sich zu bewegen. Aber sie sagt, er ist den ganzen Tag in Bewegung und auch draußen.... Welche Tipps gibt es noch? Wie gesagt, er ist definitiv zu kräftig, aber ich möchte ihr eher Mut machen, an der Ernährung was zu verändern, als ihr noch obendrauf eine zu geben... der Arzt hat da sicherlich schon genug drauf rum gehackt?! Über Tipps wäre ich dankbar - vor allem, wie andere Mamis es ggf. in den Griff bekommen haben?! Ach ja und dann sagte ich ihr, daß sie keinesfalls eine Diät einläuten soll, lediglich zusehen soll, daß er nicht groß zunimmt. Denn er wächst ja auch irgendwann und falls der Arzt wirklich meint, er müsse abnehmen, wäre das sicherlich unter ärztlicher KOntrolle angebrachter, oder? DANKE für die Hilfe! Mira


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Bei aller Liebe: hier sollte man mal aufhören , um den Brei herumzureden mit "kräftig" oder "proper": das Kind ist massiv zu schwer! Warum das so gekommen ist muß hier nicht diskutiert werden; erstaunlicherweise behaupten fast alle Mutter dicker Kinder, dies esse "gar nicht viel", "nur Gesundes", "fast keine Süßigkeiten", "bewegt sich pausenlos" etc.etc. Die Mutter dieses Kindes braucht dringend eine gründliche Ernährungsberatung, darüber hinaus sollte kontrolliert werden, ob nicht ev. eine Krankheit hinter diesem Übergewicht steckt (falls der KA das nicht sowieso schon getan hat). Die Art und Weise, wie der Arzt seine Feststellung rübergebracht hat ist sicher ungeeignet. Vielleicht aber hat er schon öfter vergeblich mit der Mutter über das hohe Gewicht und die Konsequenzen gesprochen (Übergewicht entsteht ja nicht von heute auf morgen), und nun hat er eben zur Holzhammermethode gegriffen.


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Liebe Mira! Ihre Freundin kann stolz sein, so eine Freundin wie Sie zu haben, der anstatt Vorwürfe zu machen, Hilfe anbietet! :-) Das wichigste ist die Ehrlichkeit zu sich, zu den "wirklichen" Ernährungsgewohnheiten. Wieviel Süßigkeiten gibt es zwischendurch? Wieviel bewegt sich der kleine Mann? Sich einzugestehen, dass da vielleicht etwas "falsch" gelaufen ist ("falsch" ist der falsche Ausdruck, denn man handelt ja eigentlich immer nach bestem Gewissen), ist der erste, aber vielleicht auch der schmerzhafteste Schritt... Ihre Tipps unterstütze ich vollstens! (Vorsicht, Zwieback enthält viel Zucker!) Wie wird gekocht? Viele fettige Speisen? Viel Fett beim Anbraten verwendet? Viel Fleisch? Jeden Tag Nudeln/ Kartoffeln? Fast- Food? Nur TK- Fertigprodukte? All dies sollte vom Tisch verschwinden, bzw. in Maßen gegessen werden! Unterstützen Sie sich, indem sie vielleicht mal gemeinsam Kochen? Sie Ihre Freundin mit Kind (und restlichen Familie) zum "gesunden" Essen (viel Gemüse, ...) bei Ihnen einladen. Haben Sie auch Kinder? Dann wird er sich sicherlich von Ihren Kindern abgucken, dass auch gesundes Essen schmeckt! Lassen Sie ihn, so gut er schon kann, mitkochen! Sie werden sehen, wie Gemüseputzen Spass machen kann! Unternehmen Sie etwas mit der Familie! Planen Sie Fußballtuniere, fahren Sie gemeinsam Fahrrad... Gerade jetzt, wo es auf den Frühling zugeht: raus an die Luft! (Fernsehen, Pc- Spiele) einschränken! Vermitteln Sie dem kleinen Mann, dass Bewegung und gesundes essen Spaß machen! Vielleicht können Sie sich hier auch noch mal unter "Ernährungsberatung" wenden?! Herzliche Grüße, Silke Angerstein


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