Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Ich brauch mal ihre Hilfe bitte wegen 10Monate altem Baby

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Ich brauch mal ihre Hilfe bitte wegen 10Monate altem Baby

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meine Tochter (bald 10 Monate) wird immer schlimmer wenn es ums schlafen gehen geht. Sie konnte ja noch nie alleine einschlafen. Als sie noch ganz klein war hat mein Mann sie abends in den Schlaf getragen oder sie ist während des Fläschchens eingeschlafen. Das ist heute immer noch so. Sie kriegt mittlerweile abends Brei, aber wenn wir sie ins Bett bringen müssen wir ihr ne Flasche mit Wasser geben sonst schläft sie nicht ein (Schnuller nimmt sie nicht, Daumen auch nicht). Wenn sie dann eingechlafen ist konnte man sie auch direkt ins Bett legen. Meistens wacht sie noch einmal nachts auf und muss dann auch ne Flasche kriegen damit sie wieder schläft. Jetzt ist es seit einiger Zeit so, dass sie zwar beim Fläschchen einschläft, aber sobald man sie in ihr Bett legt brüllt sie, geht auf alle Viere, steht im Bett und macht ein unheimliches Theater. Abends und nachts dauert es dann manchmal über ne Stunde bis sie schläft! Tagsüber ist es jetzt genau so. Eben saßen wir auf dem Bodem im WoZi und haben gespielt. Dann fing sie an zu gähnen, sich Augen und Ohren zu reiben, knatschig zu werden, also alle Anzeichen, dass sie müde ist. Hab sie dann auf den Arm genommen und bin mit ihr ins KiZi. Alles dunkel gemacht etc gesungen. Sie wurde furchtbar unruhig auf meinem Arm und knötterte schon wieder so rum und überstreckte sich usw, da hab ich gedacht, vielleicht will sie schon ins Bett und da einschlafen? Da wurde dann alles noch schlimmer. Sie brüllte und kreischte wie am Spieß, stand auf allen Viren, zog sich a,m Gitter hoch und stand dann da und brüllte mich an. Hab sie dann wieder auf den Arm genommen und gesungen aber sie wurde immer hysterischer. Dann hat sie mir sogar in die Schulter gebissen :-((( Irgendwann ist sie dann doch auf meinem Arm eingeschlafen, total zusammen gekauert, Beine ganz nah am Bauch, Arme vor dem Bauch. So musste ich sie aber nochmal 10 Minuten tragen bis ich sie ins Bett legen konnte. Kann mir bitte jemand helfen? Ich halt das nicht mehr lange aus, am liebsten wüde ich sie im Moment gar nicht mehr ins Bett bringen. Das zerrt so an meinen Nerven und normalerweise bringt mich nix so schnell aus der Ruhe. Aber JEDEN TAG das selbe Theater und ich weiß nicht wie ich es ändern soll. Bin total ratlos. Hoffe ich bekomm hier viele gute Tipps!! LG Ena


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Hallo, ich bin keine Hebamme aber habe eine zweijährige Tochter. Erstmal finde ich es erstaunlich dass Deine Tochter schon so toll durchschläft, nur einmal nachts wach ist für dieses Alter wirklich wenig, wenn ich mich und meinen Bekanntenkreis betrachte. Ich bin kein Hellseher, aber vielleicht ist die Kleine einfach ein Kind das viel Nähe braucht? Dunkel und allein im Bettchen ängstigt sie sich vielleicht ganz doll und sie fühlt sich verlassen, deshalb versucht vielleicht sie mit allen Mittel bei Euch zu bleiben. Sie ist doch noch so klein! Ich bin der Meinung dass so ein kleines Kind noch bei Mama und Papa im Arm einschlafen darf bevor es ins Bett gelegt wird. Dann habt ihr kein so großes Theater mehr und alle sind zufrieden. Nur so eine Idee. Frau Höfel hat bestimmt einen guten Rat. Liebe Grüße von Sylvi, die auch eine kleine Kuschelmaus zu Hause hat


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Bei uns gehts nämlich genauso. (sie ist 10,5 Monate alt)Sie konnte noch nie alleine einschlafen, wird in den Schlaf gestillt (nachts bis zu 10x). Sie schläft tief und fest auf dem Arm ein und früher konnte ich sie dann ins Bett legen, jetzt wacht sie sofort auf wenn sie über dem Bett "schwebt", sprich ich komme gar nicht dazu sie abzulegen. Bis vor kurzem hat sie tagsüber 2x 1 Std geschlafen und jetzt seit 3 TAgen fast gar nicht mehr. Bin auch total am Ende. Seit gestern kann sie laufen, habe jetzt ein klein bißchen die Hoffnung das es nun besser wird. Wir konnten sie zwischenzeitlich schon mal 1 Woche lang wach ins Bett legen und sie ist dann in unserer Anwesenheit "alleine eingeschlafen", trotzdem waren die Nächte nicht besser, also am Einschlafstillen kann es eigentlich nicht liegen. Ich wünsche Dir und mir noch viel Geduld und Nerven LG Kerstin


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Weißt du wie gut das tut sowas zu lesen? Bin damit also nicht allein! Es ist bei uns gaaanz genau das selbe, sobald sie überm Bett schwebt, gehen die Augen auf und der Mund direkt mit. Sie läuft zwar noch nicht, zieht sich aber an allem hoch und geht dann seitlich an den Möbeln entlang. Vielleicht ist das gerade der größte Schub von allen? Bis jetzt waren die immer recht stressig, aber SO schlimm war es noch nie. Meine Tochter heißt übrigens auch Luisa :-) Würde mich mal interessieren wie es bei euch weitergeht, wenn du Lust hast kannst du mir ja mal mailen enaluisa@arcor.de


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Liebe Ena! Ihr Kind kennt es nicht anders, als in den Schlaf getragen zu werden- warum sollte es jetzt einfach nur so im Bett einschlafen? - so wird Ihr Kind denken... Führen Sie ein "Zu-Bett-geh-Ritual" ein (vor allem für abends): immer den selben Ablauf zu derselben Zeit einhalten! Gegen Abend ruhigeres Spielen, Kleidungswechsel, etwas zu trinken geben, Zähne putzen, ins Bett kuscheln, Lied vorsingen/ Geschichte vorlesen, Dann Licht löschen, Steckdosen- Licht anschalten und das Kind konequent liegen lassen! Das wird ganz viel Kraft und Geduld von Ihnen fordern, aber erst wenn Ihr Kind versteht, dass "zicken" nichts hilft, werden Sie Ruhe bekommen... Versuchen Sie es! Und melden Sie sich ggf. wieder... Herzliche Grüße und viel Erfolg... Silke Angerstein


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Das Prolem ist, wenn ich sie wach ins Bett lege, steht sie innerhalb von 20 Sekunden am Gitter und brüllt. Soll ich sie dann immer wieder hinlegen? Sie legt sich ja noch nicht von alleine hin...


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Dann gehen Sie raus aus das Zimmer (nachdem Sie sie hingelegt haben) und lassen Sie sie- so hart es ist- am Bettchen stehend, weinen... Gehen aber immer wieder rein, legen Sie hin und reden beruhigend auf sie ein... Eltern empfehlen auch das Buch: Jedes Kind kann schlafen lernen...


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Ihren letzten Satz kann ich so nicht stehen lassen: Als fünffache Mutter warne ich ganz dringend vor diesem Buch. Es gehört in den Giftschrank der Erziehungsliteratur, und dort nach ganz, ganz hinten! Prof. Ferber selbst spricht sich mittlerweile weitgehend gegen seine eigene Methode aus, weil er "es grausam findet, Babys lange schreien zu lassen". Ich könnte jetzt einen ganzen Roman schreiben, warum ich so strikt dieses Buch ablehne. Leider reicht meine Zeit nicht, daher kopiere ich einen Artikel rein, der meine Einstellung zu diesem Thema gut wiedergibt: "Wenn wir uns die Geschichte der Menschheit anschauen, dann wissen wir, dass es sich ein Urmensch und auch heute noch Menschen, die nicht so komfortabel wie wir in einem fest gemauerten Haus in "zivilisierter" Umgebung wohnen, nie leisten konnten und könnten, ihr Kind einfach "wach" irgendwo hinzulegen, damit es alleine schläft. Das Risiko, dann innerhalb von kürzester Zeit den Verlust eines Kindes betrauern zu müssen ist da viel zu groß. Der Punkt ist der, dass Babys und Kleinkinder ganz gleich was alle diesen Bücher und Hochglanzbroschüren sagen nicht dazu gedacht sind, alleine (ein)zuschlafen. Für ein Baby ist es absolut normal, dass es in den Armen und an der Brust der Mutter einschläft. "Emanzipierte" Babys sind in der Evolution noch nicht vorgesehen und da unsere Kinder mit der gleichen genetischen Ausstattung auf die Welt kommen, wie in grauer Vorzeit, funktioniert nicht alles sofort so, wie es in unsere moderne Welt passen würde. Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist das Stillen und gemeinsame Schlafen eine bewährte Methode Kinder glücklich, gesund und zufrieden aufwachsen zu lassen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Alleine sein bedeutet für ein Baby oder Kleinkind aus seiner Sicht Lebensgefahr. Sie wissen nicht, dass es heute und in unserer Gesellschaft unwahrscheinlich ist, dass sie von einem wilden Tier gefressen werden, wenn sie alleine sind. Wir können einfach nicht erwarten, dass unsere Babys "begreifen" dass ihnen doch alleine nichts passieren kann und wir können sie auch nicht dazu bringen, dass sie in diesem jungen Alter ein Gefühl dafür entwickeln, dass es doch "nur fünf Minuten" oder welche Zeitspanne auch immer ist, die sie warten müssen bis wieder jemand kommt. Dein Kind braucht deine Nähe und wahrscheinlich auch das geborgene Gefühl an der Brust. Das ist sicher nicht immer einfach für die Mutter, die auch mal gerne was anderes tun würde, aber letztlich kostet es nicht mehr Nerven und Zeit, als sich ständig neue Methoden auszudenken und das Baby weinen zu lassen. Sobald das Kind die nötige Reife hat, wird es von selbst alleine (ein)schlafen. Eine Tatsache ist es auch dass Babys etwa in der Mitte des ersten Lebensjahres sehr häufig beginnen (wieder) häufiger in der Nacht aufzuwachen und die Ursachen dafür sehr vielfältig sein können und sehr viel seltener auf Hunger zurückzuführen sind als meist angenommen. Babys beginnen ihre Umwelt bewusst wahrzunehmen und müssen ihre aufregenden Erlebnisse des Tages (die uns vielleicht gar nicht aufregend vorkommen) verarbeiten, Babys zahnen und das ist nachts ganz sicherlich schlimmer als tagsüber, wenn es Ablenkung gibt, Babys haben häufig mit etwa einem halben Jahr zum ersten Mal eine Erkältung .... die Liste lässt sich noch lange fortführen. So schwer es auch ist einen "Rückschritt" zu akzeptieren und wieder auf den ununterbrochenen Schlaf verzichten zu müssen: es gibt kein Patentrezept, um das Schlafverhalten von Babys und Kleinkindern entsprechend den Vorstellungen von uns Erwachsenen zu optimieren." Meine eigenen Erfahrungen mit diesem Buch sind eine Katastrophe, ich gäbe viel darum, es nie in den Finger gehabt zuhaben und ihm geglaubt zu haben! Martina A.


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o.t.


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Liebe Martina! ... ich vertrete Ihre Meinung! Deshalb schrieb ich auch: Eltern empfehlen... Danke für Ihre Kritik... Liebe Grüße Silke Angerstein


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Hallo, ich hatte das Problem auch mit meiner Tochter und kann Dir beteuern, dass eine Mutter, die mit den Nerven am Ende ist, dem Kind weniger gerecht wird, als eine die ein wenig die Schlafgewohnheiten des Kindes manipuliert. Folgenden Tipp habe ich von zwei Hebammen unabhängig von einander bekommen: Kind nach immer gleichem Ritual ins Bett legen und dann mach es Dir daneben gemütlich. Das rausgehen muss ja gar nicht sein. Lass sie ihr Theater aufführen und bleib dabei. Nicht rausholen, auch nicht wieder hinlegen, Nerven behalten und dabei bleiben und ab und zu beruhigend mit ihr reden (ja, jetzt wird geschlafen, das kannst Du). Du weisst ja, dass sie keinen Hunger hat, keine Schmerzen, sondern eine schlechte Angewohnheit. Die muss sie sich abgewöhnen, das ist auch in ihrem Interesse, weil sie von einer stabilen Mutter profitiert. Wird am Anfang länger dauern, da musst Du durchhalten. Welcher Satz mir half: Du musst das mal in Deinem Kopf entdramatisieren. Dein Kind schreit, weil es eine schlechte Angewohnheit ablegen soll, natürlich will es das nicht. Und Du bist dabei und tröstest es - ist nicht ganz so schlimm, oder? Drück Dir die Daumen, Pony Hütchen


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