Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Brauche Hilfe

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Brauche Hilfe

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Hallo, ich bin ziemlich ratlos. Seit Wochen trägt mein FA im Mutterpass bei vaginaler Untersuchung 2/0/-5 ein. Die Hebi hat mir erklärt, dass dies bedeutet, dass der Mumu 2 cm lang und ganz zu ist ( 0 ). Die -5 bedeuten, dass der Kopf noch entsprechend vom Mumu entfernt ist, also noch nicht auf den Mumu drückt und noch nicht tief im Becken liegt. Ich bin heute aber schon bei 38+2, sollte er da nicht schon tief im Becken sitzen? Leider hat mein FA noch 1 Woche Urlaub und die Vertretung liegt mir überhaupt nicht. Ich habe nun schon von einigen Frauen gehört, dass es bei Ihnen genauso war und der Kopf auch während der Geburt nicht weiter abgesunken ist, weshalb es letztlich dann immer Kaiserschnitt gegeben hat. Die Aussicht auf einen Kaiserschnitt macht mir zwar nicht viel aus, aber ich habe höllisch Angst vor einer Vollnarkose, da ich damit sehr schlechte Erfahrungen habe. Wenn Kaiserschnitt, dann mit PDA, aber bei den erwähnten Frauen, wurde dann immer Vollnarkose gemacht, weil die Wehen ja in vollem Gang waren. Es ist mein 2. Kind, das erste wurde spontan bei 36+5 mit Saugglocke geboren, weil die Wehen nicht mehr so stark waren. Ist aber schon 8 Jahre her. Letzten Dienstag hatte ich starke Schmerzen und bin zur Vertretung gegangen. Er meinte, dass der Mumu noch total unreif sei und der Kopf nicht drückt. Außerdem machte er US und sagte, dass mein Baby wie ein Frosch im Bauch liegt. Der Rücken vorne an meiner Bauchdecke und die Beine rechts und links nach hinten. Der Kopf würde am Becken aufstehen. Was bedeutet das alles? Vielen Dank.


Martina Höfel

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Liebe 24h-Mutti, den Befund hat Ihre Hebamme ja schon erklärt. Die Stellung und Haltung des Kindes hat im Moment noch keinerlei Bedeutung. Das ohne Anschauungsmaterial zu erklären ist schwer, aber ich versuche es mal am Beispiel hoher Geradstand. Der Beckeneingang der Frau ist queroval. Der Kopf des Kindes auch. Also gibt es eine Formübereinstimmung, wenn der Rücken des Kindes zur Seite der Mutterzeigt und das Kind kann ins Becken eintreten. Steht der kindliche Kopf aber um 90° gedreht darüber, paßt er nicht rein. Beckeneingang und Kopf stehen also formmäßig über Kreuz! Ändert sich die Lage des Kindes nicht, bis MM vollständig und Fruchtblase gesprungen, dann spricht man von einem hohen Geradstand. Dieser ist geburtsunmöglich! Das ist der extremste Fall. Wenn der Kopf also in irgendeiner Weise schräg bis gerade über Beckeneingang steht, dann kann er nicht eintreten! Aber wie gesagt, das gilt erst, wenn die Blase gesprungen ist und der Muttermund offen ist!!!!!!! Fürs erste bitte mehrmals täglich in die Knie-Ellenbogen-Lage (Beine dabei körperweit auseinander, Kopf auf die Hände legen, bitte kein Hohlkreuz machen) gehen. Dadurch wird das Kind genötigt, sich anders hinzulegen. Helfen kann auch, wenn man leicht vorgebeugt hinstellt und quasi eine auf dem Tisch liegende Zeitung liest und sich auf die Stuhllehne stützt (ich hoffe, ich habe es verständlich beschrieben)- dabei das Becken in großen Runden kreisen lassen. Dies ist eine ideale Haltung, um ins Becken zu "leiten"! Das entspricht ungefähr dem Wiederverschliessen einer Weinflasche mit einem Korken. Das funktioniert auch nur, wenn man beides bewegt: Flasche und Korken! Bei Mehrgebärenden ist es oft so, dass der Kopf erst mit Blasensprung ins Becken rutscht. Erkundigen Sie sich, ob in Ihrer Klinik eine SEctio normalerweise in PDA gemacht wird. Wenn dem so ist, wird man nur im Äußersten Notfall zur Vollnarkose greifen. Liebe GRüße Martina Höfel


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