Liebe Frau Höfel,
mein Baby (3 M) dreht den Kopf überwiegend nach rechts, links nur selten und eingeschränkt. Ich habe mal vorsichtig mit den Händen das Drehen versucht, aber man spürt, dass ihm das "nicht gefällt", es geht sehr schwer. Laut Kia liegt hier eine Blockade vor und wir sollen zur Osteopathie. Ich habe schon das Babybett umgestellt, dass ich links liege und auch das Mobile links versetzt. In Bauchlage schaut er zu 99% nach links, aber der Kopf liegt ja somit auch wieder nur mit der rechten Seite auf.
Können wir noch etwas tun, um die Osteopathie zu vermeiden oder das Drehen nach links zu fördern? Herzlichen Dank!
von
Wunderline
am 16.12.2023, 07:01
Antwort auf:
Babykopf drehen
Liebe Wunderline,
bei Blockaden/ beim Kiss-Syndrom besteht eine Symetriestörung des Kopfgelenks (meist ist der Dreher auf dem Atlas verkantet ) und von daher eine völlig verschobene Haltung bis hin zur Schonhaltung. Auch an jeder anderen Stelle der Wirbelsäule können Blockaden auftreten.
Wenn bei Ihnen ein Wirbel blockiert ist, dann bewegen Sie sich auch nur so weit wie Ihnen Bewegung möglich ist! Diese Blockaden müssen gelöst werden - und Sie haben ein "neues" Kind. Die Behandlung macht am besten ein Osteopath, der auf Kinder spezialisiert ist (danach 4 Wochen keine KG!!!).
Wenn die Blockaden behoben sind/ das KISS-Syndrom komplett behoben ist, muss sich das Kind erst einmal völlig neu orientieren. Deshalb ist es so wichtig, dass immer wieder kontrolliert wird, dass keine neuen Verspannungen vorliegen.
Was passiert beim Kind nach der Behandlung? Es wird erst einmal seine Schonhaltung beibehalten. Und dann immer häufiger feststellen: Ups - da geht auf einmal etwas in die andere Richtung! Bei meiner Enkelin konnten Sie diesen Effekt deutlich im Gesicht ablesen. So nach dem Motto: "Hey, was passiert hier? Geht das nochmal? Ich probiere es mal!" Und die Kinder tun das ganz von alleine - aber ganz vorsichtig, denn die Bewegungen gingen vorher nicht und/oder taten sogar weh!
Diese von Ihrem Kinderarzt festgestellten Blockaden müssen durch einen Fachmann behoben werden, denn sie haben Konsequenzen für das ganze Leben (von Bewegungs- bis Lerneinschränkung). Diese Blockaden gehen nicht von allene weg! Machen Sie einen Termin!
Nur der Vollständigkeit halber der Unterschied zum Schiefhals.
Bei einem Schiefhals liegt meist eine Verkürzung des Kopfnickermuskels zugrunde. Als Folge kippt der Kopf zur betroffenen Seite und ist außerdem zur gesunden Seite gedreht. Durch die Schiefstellung ist außerdem die Beweglichkeit der Halswirbelsäule vermindert. Häufig taucht der Schiefhals in Verbindung mit einer Hüftdysplasie und/oder einem Klumpfuss auf. Die FRage ist: Blockade der Wirbel oder Muskelproblem. Bitte eine gute Abklärung (Röntgen!) vorher!
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 16.12.2023
