Sandrea1988
Liebe Frau Höfel, heute ist eine Situation passiert, die mir nicht aus dem Kopf geht und ich mache mir starke Vorwürfe. Ich war mit meiner Tochter (11 Monate) in der Trage spazieren, damit sie einschläft. Sie ist eine sehr schlechte Schläferin und das raubt mir den letzten Nerv. Sie fing plötzlich stark zu weinen an und ließ sich nicht beruhigen. Das ging lange 5 Minuten so. Ich habe versucht, sie aus der Trage zu bekommen, aber ich hatte eine Jacke drüber, so dass es einfach nicht ging. Ich habe sie dann halb aus der Trage raus, halb im Arm nach Hause getragen - weiterhin unter ständigem Schreien. Endlich zu Hause angekommen habe ich sie meinem Mann übergeben, der sie aus der Trage gezogen hat. Das Geschrei wurde noch extremer und ich wurde immer wütender, einfach auf die komplette Situation. Sie schrie und schrie und schnappte nach Luft vor Anstrengung, aber ich war einfach blockiert. Ich bin dann entnervt auf die Couch und mein Mann hat unsere Tochter daneben gelegt. Das Geschrei hörte nicht auf. Ich konnte sie aber aus Wut und Genervt-sein nicht in den Arm nehmen. Nach etwa weiteren 5 Minuten nahm ich sie dann doch ins Bett und stillte sie. Sie schluchzte oft und tief während sie stillte und zuckte auch immer wieder zusammen, als würde sie kaum Luft bekommen. Das war so schrecklich und auf einmal tat mir alles so leid. Jetzt mache ich mir große Vorwürfe, dass es irgendwas in ihr ausgelöst haben könnte. Ängste? Traumata? Oder unsere Beziehung hat einen Knacks bekommen? Wie schätzen Sie das ein? Kann ich damit schlimmes verursacht haben? Lieben Dank!
Liebe Sandrea, wenn diese Situation eine einzelne Erschöpfungssituation war, dann ist das schnell vergessen. "Sie ist eine sehr schlechte Schläferin und das raubt mir den letzten Nerv." Falls solch eine Situation häufiger vorkommt, dann ist vielleicht Hilfe von außen notwendig, damit sich die Situation nicht aufschaukelt. Denn die echten Belastungen (wie Trotzphase etc.) kommen erst noch. Liebe Grüße Martina Höfel