Spontangeburt mit Fadendrainage und Fistel

Dr. med. Stefan Kniesburges Frage an Dr. med. Stefan Kniesburges Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Spontangeburt mit Fadendrainage und Fistel

Sehr geehrter Herr Dr. med Kniesburges, sehr geehrte Frau Westerhausen, ich werde im Juli mein zweites Kind entbinden. Mein dreijähriger Sohn (Nov. 17) war eine Spontangeburt, die einen Scheidenriss zur Folge hatte (keinen Dammriss). Ca 1,5 Jahre nach der Geburt entwickelte sich ein Abszess im Dammbereich, der eröffnet werden musste. Der Schnitt wurde von außen gesetzt und heilte nicht mehr richtig zu. Es wurde zunächst nicht erkannt, dass sich eine Fistel gebildet hatte und die Wunde wurde erneut unter der Diagnose Fadengranulom (angeblich von der Naht des Scheidenrisses herrührend) operiert und von außen vernäht. Das führte aber lediglich dazu, dass sich ein weiterer Abszess bildete, der dann im Februar 19 nochmal eröffnet werden musste. Dabei wurde die Analfistel gefunden und mit einer Fadendrainage versorgt. Der betreuende Arzt (leider inzwischen in Rente) meinte damals, ich soll die Fistel erst endgültig entfernen lassen, wenn die Kinderplanung abgeschlossen ist, weil ansonsten die Nähte im Schließmuskel wieder aufgehen könnten. In der Zwischenzeit sei ich mit der Drainage gut versorgt. Ich bin also derzeit schwanger in der 26. SSW mit ausgetrockneter, entzündungsfreier Fistel dank Fadendrainage und habe keine Beschwerden. Wie wäre denn Ihre Meinung zu einer natürlichen Geburt? Gibt es hierzu Erfahrungen? Meine Frauenärztin ist sich unsicher, hat aber eine Tendenz in Richtung Kaiserschnitt, weil ich schon dreimal operiert wurde und mein Beckenbodengewebe jetzt schonen sollte. Mein Wunsch wäre der Kaiserschnitt aber nicht gerade. Vielen herzlichen Dank im Voraus für Ihre Rückmeldung!

Mitglied inaktiv - 20.03.2021, 20:38



Antwort auf: Spontangeburt mit Fadendrainage und Fistel

Hallo, offenbar bestand ja kein Zusammenhang zwischen der Fistel und dem Scheidenriss. Mir ist nicht ganz klar was für Nähte des Sphinkters das sind. Wurde der Sphinkter bei der Abszess-Spaltung durchtrennt? Sie sollten sich zur Geburtsplanung in Ihrer Geburtsklinik vorstellen. Insbesondere sollte in Zusammenarbeit mit einem Proktologen entschieden werden, wie stark der Sphinkter durch eine vaginale Geburt in seiner Funktion beeinträchtigt werden könnte. Op-Berichte wären hierbei wichtig.

von Dr. med. Stefan Kniesburges am 22.03.2021



Antwort auf: Spontangeburt mit Fadendrainage und Fistel

Vielen herzlichen Dank für die schnelle Rückmeldung! Es ist so, dass die Fistel durch den Sphinkter verläuft. Ich habe es so verstanden, dass bei der endgültigen Operation die Fistel herausgeschnitten wird und der Muskel dann wieder vernäht werden muss. Das soll aber erst gemacht werden, wenn keine weitere Schwangerschaft mehr geplant ist. Aber bislang wurde am Schließmuskel noch nichts operiert. Es wurde - abgesehen von den Abszessspaltungen - nur ein Silikonfaden durch die Fistel gezogen.

Mitglied inaktiv - 22.03.2021, 18:17



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