Frage im Expertenforum Geburt an Silke Westerhausen:

PPD - Abstillen?

Silke Westerhausen

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Beleghebamme der Frauenklinik in Herne

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Frage: PPD - Abstillen?

Mitglied inaktiv

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Ich habe einen 6 1/2 Monate alten Sohn, den ich sehr liebe und mir sehr gewünscht habe. In den letzten 2 Mo. ging es mir psychisch immer schlechter, ich bin müde, lustlos, habe keine Energie Dinge zu erledigen, schiebe alles auf, will mich oft nur verkriechen. Ich kann oft nicht verkraften wenn ich mit meinem Baby alleine bin und er schreit, mit meinem Freund streite ich mich auch - aus nichtigem Anlass. Ich werde so wütend und kann mich gar nicht kontrollieren. Meine Gefühle zu meinem Sohn schwanken von Liebe und Freude zu Gereiztheit und Verzweiflung und zurück. Unsere Beziehung leidet, das Thema Sex ist sowieso seit Monaten für mich tabu. Auf meine Arbeit kann ich mich nicht konzentrieren, will am liebsten gar nicht mehr weitermachen und weiß nicht, wie ich im nächsten Semester wieder studieren soll (ich bin Studentin und arbeite nebenher - im Augenblick studiere ich nicht, arbeite aber seit 3 Mo nach der Geburt wieder, mein Sohn ist dann bei einer Tagesmutter). Zusammengefasst glaube ich, evtl. eine postpartale Depression zu haben. Ich habe mit meinem FA gesprochen, er hat geraten, ganz schnell abzustillen, möglichst innert 14 Tagen (habe bis dahin noch voll gestillt), da mein Östrogenspiegel die Ursache sein könnte. Damit habe ich angefangen, aber nur langsam - ich möchte eigentlich nicht abstillen, habe das Gefühl gerade dadurch die Momente zu verlieren, in denen ich mit meinem Baby ganz intensiv zusammen bin, wo ich mich sicher und kompetent und ihm ganz eindeutig liebevoll zugewandt fühle (sonst ist es oft so uneindeutig, einerseits liebe ich ihn, andererseits bin ich genervt oder wütend oder einfach überfordert, und dass obwohl er ein absolut liebes und pflegeleichtes Baby ist). Was ist Ihre Meinung? Sollte ich so schnell abstillen? Kann das Östrogen die Ursache sein? Ich fürchte, dass es nicht hilft und es mir dann sogar eher schlechter geht, weil ich die Nähe verliere, und dann geht es nicht mehr rückgängig zu machen...


Silke Westerhausen

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Hallo, Eine treffende Selbstdiagnose,oder sind Sie in Behandlung? Sie sehen Ihre Situation ziemlich treffend und ungeschminkt,dewegen würde ich Ihnen auf keinen Fall raten abzustillen! Ich habe den Eindruck,dass Ihnen das Stillen mehr Positives bringt,als irgendwelche Medikamente,die meistens sowieso nicht den gewünschten Erfolg bringen. Ihr Östrogenspiegel wird nicht die Ursache für Ihre Verstimmung sein - Ihre Beschreibungen klingen klassisch nach einer Depression...überfordert sein,Rückzugsgedanken,"Gefühlsarmut"... Ich würde Ihnen raten eine Psychotherapie zu machen,um Ihr Leben einigermaßen wieder in den Griff zu bekommen und es lebenswerter zu finden. Um Ihren Sohn machen Sie sich keine Gedanken,allein die Tatsache,dass Sie seine Nähe suchen wird er spüren. Alles Gute für Sie und viel Erfolg, Grüße Silke Westerhausen


Mitglied inaktiv

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Hi, ich empfehle Dir, mal KOntakt mit dem Verein "Schatten und Licht e.V." aufzunehmen. Abgesehen davon wird DEFINITIV NICHT empfohlen, wegen PPD abzustillen. Nichtstillende sind statistisch häufiger und schwerer von PPD betroffen! Die Hormone Oxytocin und Prolaktin wirken auf die Mutter beruhigend und lösen Wohlgefühl aus - ich nehme nicht an, dass Du jetzt darauf verzichten möchtest! Also alles Gute - bin mir sicher dass Dir "Schatten und Licht" weiterhelfen kann. LG; Anna


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