Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin 28 und erwarte mein 1. Kind (17.SSW). Ich hatte 1997 rechts und 2002 links eine Netzhautablösung, die jeweils mit einer Plombe und mittels Kryobehandlung wieder stabilisiert wurde. In der ersten Klinik wurde mir gesgt, das ich mich zukünftig keinen erhöhten Belastungen (schweres Tragen, Springen, Tauchen ...) und unter anderem einer normalen Geburt aussetzen dürfte. Ein KS wurde für die Zukunft dringend angeraten. An die ersten Dinge (Heben und Tragen) habe ich mich seitdem immer gehalten, trotzdem passierte die 2. Netzhautablösung. In der 2. Klinik wurde mir auf meine Frage hin gesagt, daß eine normale Geburt völlig ungefährlich wäre. Nun bin ich total verunsichert, wie ich mich verhalten soll, denn es nützt ja auch nichts eine normale Geburt mitzuerleben und danach wieder für Wochen ins Krankenhaus zu müssen oder gar nichts mehr zu sehen. Was können Sie mir zu diesem Thema raten? Für ein paar hilfreiche Tips wäre ich sehr dankbar. Viele Grüße Manuela
Dr. med. Stefan Kniesburges
Hallo, die Empfehlung bei starker Kurzsichtigkeit wegen der Gefahr einer Netzhautablösung keine normale Geburt anzustreben ist in einigen Lehrbüchern der Geburtshilfe zu finden. Dort wird dann eine Unterstützung der Austreibungsphase mit einer Saugglocke empfohlen. Es gibt für diese Behauptung allerdings keinen Beweis. Ich habe selber schon Literatur-Recherchen zu diesem Thema durchgeführt und konnte nicht eine Arbeit finden, die diese Aussage bestätigt hätte. Auch in der augenärztlichen Literatur gibt es dazu keine eindeutigen Beweise. Deshalb ist es meine Meinung nach gerechtfertigt eine normale Geburt anzustreben, evtl. kann man eine Unterstützung durch eine Saugglocke diskutieren, das ist aber keinesfalls ein Muss. Auf keinen Fall stellt diese Situation einen Kaiserschnittindikation dar. Sollte jemand hierzu andere fachliche Erkenntnisse oder Erfahrungen haben, so wäre ich daran interessiert. In meiner mehr als 16jährigen Berufserfahrung als Geburtshelfer habe ich bisher jedenfalls noch keine einzige durch eine vaginale Geburt hervorgerufene Netzhautablösung gesehen. Dr. S. Kniesburges, St. Anna Hospital
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