Sehr geehrter Herr. Prof Jorch;
meine Frau liegt mit schwerster Placentainsuffizienz in der Uniklinik. Sie ist momentan 26 + 5 SSW, das Kind wird auf ca. 580 g. geschätzt. Meine Frau muss jeden Tag zum Doppler. Gestern zeigte sich eine Null-Linie in der Nabelschnur, die dann einige Stunden später nicht mehr nachzuweisen war. Deshalb wurde sie gestern noch nicht operiert, aber es kann jederzeit der Fall sein. Welche Chancen hat unser Kind, wenn es jetzt auf die Welt kommt?
Danke und mfG
Th. Richter
Mitglied inaktiv - 11.06.2004, 09:14
Antwort auf:
Welche Chancen
Die hancen sind im Einzelfall natürlich schwer vorauszusagen. Die durchschnittliche Überlebensrate in einer solchen Ausgangssituation liegt bei 75 %, das Risiko für Komplikationen mit bedeutsamen lebenslangen Folgen im Überlebensfalle bei etwa 10 %. Deshalb wird man versuchen, die Schwangerschaft möglichst bis zur 28. SSW zu erhalten. Natürlich geht das nur solange, wie keine ernsthafte Bedrohung für das Kind im Mutterleib besteht. Ich gehe davon aus, dass die Lungereifespritze schon gegeben wurde?!
von
Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
am 12.06.2004
Antwort auf:
Welche Chancen
Hallo Thomas
ich bin auch Frühchenmama und im Verein aktiv und habe eines in der zeit gelernt seit wir Ellert haben
es ist nicht das gewicht was wichtig ist sondern die Woche.
Darum erschrecke nicht vom geschätzten Gewicht,
26 + 5 SSW ist eine gute Woche die realistische Chancen auf eine ganz normale Entwicklung macht.
Garantien wirst Du in keiner Woche finden, auch 40 SSW Kinder können Folgeschäden haben
wie sicher jeder weiss.
Ein Frühchen ist nicht das,was man sich zu Beginn einer Schwangerschaft wünscht,
und der Anblick im ersten Moment ist sehr erschreckend mit all den Geräten und dem Gepiepseaber ich verspreche Dir, Du wirst verliebt in dieses kleine Etwas sein und es nie wieder missen möchten.
Stell Dich realistisch auf schwere Wochen
mit Auf und Ab ein, aber vertraue Deinem Kind, es wird Euch den Weg zeigen
und Euch Kraft geben, mehr als es Kraft nimmt.
Das klingt sicher sehr komisch und drückt keine Prozentzahlen aus
die Du erhofft hast
die wird Dir sicher der Prof geben
ich kann nur aus Elternsicht sprechen,
die nach zwei normalen Kindern
ein Extremfrühchen mit 24 SSW bekommen hat
und noch weiss wie uns damals zumute war, auch bei uns war die Frühgeburt absehbar und uns durstete es nach Infos und Betroffenen,
wir hatten leider kein internet vor 7 Jahren und ich hätte mir gerne Mut geholt von anderen.
Heute ist unser Sohn sieben und nicht wie wir erwartet haben gesund,
aber das ist ganz egal, er ist glücklich und zufrieden und zweigt uns jeden Tag, wie lebenswert das Leben mit ihm ist.
Er hat noch eine kleine Schwester bekommen, 36 SSW weit,
wir haben niemals den Mut verloren und sind sehr gereift hervorgegangen aus schweren Zeiten der Hoffnung und Hoffnungslosigkeit, der Sehnsucht nach dem Normalen und der Neugierde, das besondere zu entdecken !!!
Alles Liebe
dagmar
www.mini-ellert.de
www.ellerts-delfine.de
PS darfst mich gerne anmailen...
Mitglied inaktiv - 11.06.2004, 09:41
Antwort auf:
Welche Chancen
Hallo Thomas,
leider reichen meine Erfahrungen nicht soooo weit. Mein Neffe kam Anfang der 26 SSW auf die Welt (im Januar) nächste Woche Dienstag darf er endlich nach Hause. Es waren sehr harte und manchmal nicht so harte Wochen dabei. Dafür kann er aber ohne jetzt ersichtliche Schäden nach Hause. Die Krankenhauszeit war bei ihm so lange, weil seine Lunge nicht ausgereift war und er erst in den "Genuß" einer Lungenreifsritze kam, kurz (ca.2std) vor der Geburt.
Also sprich mit den Ärzten wegen der Lungenreife, denn mit kräftigen Lungen, hat der kleine Kämpfer/in auf jeden Fall noch mehr Power alles gut zu überstehen.
Natürlich darf man den Ernst der Lage nie außer Acht lassen, dennoch kenne ich sehr viele Fälle, die in dieser Woche entbunden haben und ihre Sache prima gemeißtert haben.
Alles in Allem geht diese Geneßung viel viel besser mit ganz ganz viel Elternliebe und Berührungen.
Aber das ist normalerweise gar nicht wichtig zu erwähnen, weil man diese Kinder einfach nur lieben kann und ihnen die dementsprächende Wärme ganz automatisch und gerne gibt.
Liebe Grüße und
alles Liebe und Gute für Deine Familie.
Mitglied inaktiv - 11.06.2004, 13:54