Frage im Expertenforum Frühgeburt an PD Dr. med. Axel Hübler:

Betr.: Für eine Handvoll Leben

PD Dr. med. Axel Hübler

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Betr.: Für eine Handvoll Leben

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Sehr geehrter Herr Prof. Jorch, ich habe mir die Reportage gestern Abend angesehen und bin sehr angetan, dieser Beitrag ist wirklich hervorragend dokumentiert und gearbeitet. Es wird nichts beschönigtwie es in anderen Reportagen oft der Fall ist. Da wird immer nur von niedlichen Frühchen gesprochen, wie winzig und ach wie süß. Diese Reportage war so ganz anders aufgebaut, eben so wie es wirklich ist, nicht immer alles sonnig und niedlich. Auch die Beiträge der Ärzte, einfach gelungen. So das vor allem auch der Nichtbetroffene sich wenigstens einmal annähernd vorstellen kann wie es auf einer Neo-Intensiv zugeht, und das eben nicht alle Kinder nach Hause bzw. gesund nach Hause entlassen werden können. War damals bei uns in der Familie und bei "Freunden" (ja, einige sind plötzlich nie weider aufgetaucht...) ein Reisen Problem...alle fanden Laura sooo niedlich, es stand so oft sehr schlecht um sie, aber das haben "die" da draussen gar nicht wahrgenommen/wahrhaben wollen. Sie konnten es ja auch nicht sehen, was alles im Rahmen der Maximaltherapie an dem Kind versucht wurde. Als sie dann nach kanpp 5 Monaten zum ersten mal entlassen wurde, da war sie ja praktisch komplett fertig, eben süß und niedlich...das davor oder wie unserem Fall auch das danach folgende das wurde/wird nicht wahrgenommen. In dieser Doku wurde auch die Schattenseiten der maximalen Therapie dargestellt und erklärt. Das ein Frühgeborenes Kind die Neonatale Intensivstation gesund bzw. überhaupt lebend verlassen darf ist bei weitem nicht selbstverständlich, gerade bei den ehemaligen Extremfrühgeborenen. Die kleine Jule hat es leider nicht geschafft. Sie hat so sehr gekämpft und doch verloren, aber die Kinder bestimmen eigentlich letztendlich selber in welche Richtung sie gehen, wir dürfen sie auf Ihrem Weg begleiten den sie sich ausgesucht haben. Als unsere Laura in Kreyenbrück auf der Neo-Intensivstation gelegen hat, sind innerhalb weniger Tage 3 Kinder gestorben, alle lagen direkt neben ihr. In dieser "Inkubatorenriege" (die für die ganz kleinen schweren Fälle) hätte jederzeit jedes Kind sterben können. Laura hat es geschafft, leider auch mit schweren Folgeerkrankungen. wir sind gerade wieder aus der Klinik entlassen, Zust. n. Pneumothorax Mitte Juni 2004. Laura erholt sich nun davon. Sie ist heute 3,5 Jahre alt und wir sind sehr glücklich mit Ihr und dankbar das sie bei uns bleiben durfte. Ich möchte Ihnen danken, das durch Ihre Mithilfe diese absolut gelungene Reportage enstehen durfte. Auch den Eltern gebührt Dank sowie tiefer Respekt, sich in so einer emotional schweren Phase filmen und interviewen zu lassen ist eine große Leistung und zeugt von unbändiger Kraft und Zuversicht, und das brauchen diese kleinen Wesen in den Inkubatoren ganz besonders. Ich glaube ich hätte es während der schlechten Phase unserer Tochter nicht geschafft auch noch einigermaßen gefasst vor der Kamera aufzutreten. Ich danke für diese tolle Reportage die in Ihrer Klinik gedreht wurde und danke auch den Eltern für "das dabei sein" dürfen. Kerstin und Laura


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