Guten Tag Herr Dr. Costa,
vielen Dank für Ihre Informationen auf dieser Seite – sehr hilfreich!
Ich esse sehr viele Wildpflanzen und das seit Jahren. Sie stehen regelmäßig auf meinem Speiseplan. über das Jahr verteilt sind es viele verschiedene Arten.
Nun bin ich schwanger und frage mich, inwieweit ich meine Ernährung hier ändern muss um dem Kind nicht zu schaden. Da die Saison jetzt erst startet, wird das Thema aktuell.
Ist es möglich kleine Mengen (eine Handvoll am Tag) zu essen?
-Welche Wildpflanzen muss ich unbedingt komplett meiden? Bärlauch habe ich schon entdeckt als nicht wirklich gut. Wie sieht es aus mit Brennnessel, Gundermann, Taubnessel, Schafgarbe, Bärenklau & Co.
-Gibt es irgendeine Grundregel, die man anwenden kann?
-Kann ich ggf. nach dem ersten Trimester wieder unbefangener zugreifen?
Fragen über Fragen… wie haben die Menschen das bloß gemacht, als sie noch ursprünglicher gelebt haben…
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
von
Tine K.
am 16.03.2023, 11:28
Antwort auf:
Wildpflanzen essen in der Schwangerschaft
Zu diesen "Wildpflanzen" kann ich generell sagen, dass kleine Mengen davon eigentlich unbedenklich sind. Unter "kleine Mengen" versteht man Mengen, die man üblicherweise isst...
Im Einzelnen:
- Bärlauch: Viel Bärlauch kann zu einer BLutdrucksenkung und auch zu Krämpfen der Gebärmutter führen. Also "viel Bärlauch" ist wahrscheinlich nicht gut in der Frühschwangerschaft.
- Brennnessel ist harntreibend und er entzieht dem Körper Wasser. Das ist in der Schwangerschaft nicht gut, lassen Sie sie weg.
- Gundermann: dazu gibt es in der Schwangerschaft und in der Stillzeit keine klaren Daten. Nicht empfehlenswert also.
- Taubnessel: Auch hier liegen keine zuverlässigen Untersuchungen vor. Auch die Hersteller raten von einer Anwendung in der Schwangerschaft ab. Dem schließe ich mich an.
- Schafgarbe: in der Schwangerschaft unproblematisch.
- Bärenklau; In der Schwangerschaft ungeeignet.
Die einzige Grundregel, die ich Ihnen nennen kann, ist doch, diese Wildpflanzen während der Schwangerschaft doch zu meiden. Ausgenommen die Schafgarbe...
Zu Ihrer Frage über die Menschen, die "noch ursprünglicher gelebt haben", kann ich nur sagen, dass deren Lebenserwartung bis vor einigen, wenigen Jahrhunderten so bei 30-40 Jahren lag... Wahrscheinlich haben sie "richtig gut und natürlich gelebt", um dann nach 30 Jahren zu sterben... Nicht immer "natürlich", aber das ist ein anderes Thema. Das alles wollen wir heute eher nicht, würde ich sagen...
von
Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
am 17.03.2023
