Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa, war am Montag in Ihrer Klinik und von dem Infoabend und der Klinik begeistert. Meine erste Frage bezieht sich auf Salmiak-Lakritz - Konsum in der Schwangerschaft. In den ersten Schwangerschaftsmonaten habe ich häufiger und nicht wenig Salmiak-Lakritze konsumiert. Da meine Frauenärztin diesbezüglich auch nichts äußerte. Nun habe ich gelesen, dass Salmiak-Lakritze die Entwicklung des Ungeborenen beeinträchtigen kann. Können Sie mir hierzu Auskunft geben? Weiterhin habe ich noch eine Frage zum Kochen mit einem Induktionsherd in der Schwangerschaft. In einem Buch für Schwangere habe ich gelesen, dass Schwangere nicht mit einem Induktionsherd kochen sollten. Ich war total schockiert als ich das gelesen habe. In der Bedienungsanleitung steht geschrieben, dass Herzschrittmacher - Patienten einen gewissen Abstand halten sollten aber von Schwangeren steht nichts geschrieben. Muss ich mir jetzt ein neues Kochfeld zulegen? Meine dritte und letzte Frage bezieht sich auf auf die Chromosomenstörung Trisomie 21 ( Down Syndrom). In unserer Familie bei meinem Bruders ersten Kind, wurden beim Triple-Test in der 19.SSW Auffälligkeiten festgestellt. Die daraus resultierende Fruchtwasseruntersuchung ergab dann eine Trisomie des 21. Chromosomen in allen untersuchten Zellen. Bei der durchgeführten Feindiagnostik wurden sonographisch keine Auffälligkeiten festgestellt. Es wurde als freie Trisomie gewertet. Sie entschieden sich dann für den Abbruch der Schwangerschaft. Bei den dann folgenden Geschwisterkindern verlief alles normal, auch bei meiner Schwesters Sohn verlief alles normal. Mit meiner Frauenärztin habe ich diese familiäre Vorgeschichte durchgesprochen und sie hat mir keine Fruchtwasseruntersuchung angeraten, auf Grund meiner normalen Ergebnisse des Ersttrimester-Screenings.Die durchgeführte Feindiagnostik ergab auch keine Auffälligkeiten. Jedoch bleibt immer ein Restrisiko offen. Würden Sie auf Grund der Vorgeschichte eine Fruchtwasseruntersuchung anraten? Vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen.
Es freut mich, dass es Ihnen gefallen hat. Bei der Salmiak-Lakritze gibt es Berichte, dass eine Blutdruckerhöhung in der Schwangerschaft begünstigt wird. Wenn Sie das in Maßen (also nicht jeden Tag eine ganze Tüte...) geniessen, dürfte es unproblematisch sein. Der Induktionsherd erzeugt Hitze durch eine Induktionsspule unter der Kochplatte, die von einem Wechselstrom mit der Frequenz von 25‘000- 40'000 Hz durchflossen wird. Dadurch wird ein großes Magnetfeld erzeugt und aus diesem Grunde sollte man nicht in die Nähe des Herdes kommen, wenn man einen Herzschrittmacher trägt. Auch für manche Uhren ist das nicht gut. Ob das in der Schwangerschaft ein Problem darstellt, weiss man nicht genau. Ich kann Ihnen diese Frage nur indirekt beantworten - die Kernspintomographie basiert auf sehr starken Magnetfeldern und sie wird gelegentlich auch bei Schwangeren eingesetzt. Diese Untersuchung gilt als ungefährlich, auch wenn man immer wieder betont, dass es nicht genügend Daten darüber gibt. Eine wissenschaftlich begründete Empfehlung, den Herd während der Schwangerschaft komplett zu meiden, kann ich Ihnen nicht geben - das wäre übertrieben. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, versuchen Sie, in den ersten 5 Monaten der Schwangerschaft den Herd doch zu meiden. Danach sehe ich gar keinen Grund, das zu tun. Bezüglich der Fruchtwasseruntersuchung ist die Vorgeschichte der Familie Ihres Brudes allein kein Grund, ebenfalls eine solche Untersuchung durchzuführen, wenn die Tripple- und die Feindiagnostik völlig unauffällig waren. Also bin auch ich der gleichen Meinung wie Ihre Frauenärztin.
Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Prof. Costa, vielen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Mittlerweile befinde ich ich mich in der 26. SSW und koche seit meinem Umzug ab der 14. SSW mit einem Induktionsherd. Ich verstehe jedoch nicht, weshalb solche Vermutungen in Büchern für Schwangere geschrieben stehen, wenn es noch keinerlei wissenschaftlichen Studien dazu gibt. Zu meiner letzten Frage: Von einem Triple - Test hat mir meine Frauenärztin abgeraten, da die Genauigkeit bei 60% liegt. Stattdessen hat sie mir das Ersttrimester-Screening und die Nackenfaltentransparenzmessung in der 13.SSW empfohlen, da die Genauigkeit bei 90% liegen soll. Ich hoffe, dass war die richtige Entscheidung? Vielen Dank nochmal für die Beantwortung im Voraus.
Ihre Entscheidung war richtig - auch die Beratung durch Ihre Ärztin.