Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Schmierinfektionen und andere Fragen

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa
Ehemaliger Chefarzt und Direktor der Universitätsfrauenklinik Magdeburg

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Frage: Schmierinfektionen und andere Fragen

Zulu127

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Hallo Herr Dr. Costa, ich bin noch sehr früh (5. Woche) zum zweiten Mal schwanger. In der ersten Schwangerschaft hatte ich große Sorge vor Listerien und Toxoplasmose. Vor allem aber Listerien. Diesmal bin ich aktuell noch etwas entspannter und hoffe das bleibt so. Wir haben in der nächsten Zeit Hochzeiten und Restaurantbesuche geplant. Gerade sind wir auf dem Weg zu einer Hochzeit, bei der es Tatar, Ceviche und Co. als Vorspeise gibt. Das esse ich natürlich nicht. Da die Hochzeit auf einem privaten Hofgut in der Scheune stattfinden und die Küche da behelfsmäßig aufgebaut sein wird, habe ich etwas Sorge vor der Hygiene und frage mich, ob eine Listeriengefahr davon ausgehen würde, wenn jemand mit dem gleichen Handschuh das Tatar anrichtet, mit dem er auch die Vorspeisen anrichtet, die ich essen könnte. Wäre das dann schon eine Gefahr für Listerien? Ich habe Sorge, dass ich das Baby dann direkt wieder verliere. Außerdem gibt es langsam geschmorte Ochsenbacke, kann man dabei davon ausgehen, dass sie durchgegart ist oder ist das eher Niedrigtemperatur? Als vegetarische Speise gibt es getrüffeltes Risotto. Da habe ich aber Sorge vor dem Trüffel, der frisch rein und drauf gerieben wird. Was sagen Sie zur "Schmierinfektion" mit Listerien (auch zB im Frühstückslokal, wenn jemand Salami anrichtet und dann den Käse) und den beiden Gerichten oben? Danke Ihnen herzlich vorab  Deine Schwangerschaftswoche: 5


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Eigentlich kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass "jemand mit dem gleichen Handschuh das Tatar anrichtet, mit dem er auch die Vorspeisen anrichtet", wie Sie schreiben. Rohes Fleisch kann man schon mit einem sauberen Handschuh "anrichten", aber sauberer wäre es, wenn man ein Besteck benutzen würde - Gabel, Messer, etc... Schauen Sie sich das am besten an, wenn es möglich ist. Dann wissen Sie, was Sie essen sollen/dürfen, und was nicht. Wenn die Hochzeitsgesellschaft eine professionelle Catering-Firma beauftragt hat, sich um die Speisen zu kümmern, halte ich die Infektionsgefahr für nicht größer als woanders. Langsam geschmorte Ochsenbacke wird meistens so zubereitet, dass irgendwelche Keime zerstört werden und das finale Produkt sozusagen "sauber" ist... Gegen getrüffeltes Risotto spricht nichts. Genießen diese Hochzeiten, wenn es geht - Sie sind doch Gast dort, keine Detektivin...


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