Kunderella
Hallo Herr Professor Costa, ich hoffe Sie können mir helfen. In meiner ersten Schwangerschaft war ich zwar vorsichtig mit der Ernährung, aber innerlich doch entspannt. In der zweiten Schwangerschaft (18SSW) ist es nun ganz anders. Ich habe aus mir noch ziemlich schleierhaften Gründen sehr große Angst davor, eine Listeriose zu bekommen und die Statistik tröstet mich nicht, denn mir ist klar, dass die Erkrankung sehr selten ist, aber die Folgen für das Kind scheinen so schlimm, falls es doch passieren sollte. Ich bin in dieser Schwangerschaft seit knapp 3 Monaten eigentlich ohne Pause krank und habe ständig mehr oder weniger listeriose- oder eben auch erkältungsähnliche Symptome. Ich habe auch in der letzten Zeit öfter trotz Achtgebens etwas gegessen, was mir im Nachhinein doch nicht sicher schien. Gibt es denn irgendeine halbwegs zuverlässige Art, zu testen, ob akuter Handlungsbedarf besteht wegen akuter Listeriose? Führt eine Listeriose der Mutter immer zu den in der Literatur genannten negativen Folgen für das Kind? Muss ich einfach mit dieser Unsicherheit leben lernen? Ich weiss, dass viele Leute prophylaktisch medikamentieren (vgl. Malaria Stand-by-Medikamente zur Prophylaxe bei Reisenden bestimmter Ethnien) aber das kann doch auch keine Lösung sein? Können Sie mich beruhigen? Danke!
Es tut mir wirklich Leid, dass diese Angst Ihnen die Freude an der Schwangerschaft nimmt. Nicht jede Listeriose bei der Mutter führt zu einer schweren Erkrankung beim Kind, aber jede Listeriose sollte behandelt werden. Was auch in der Schwangerschaft ganz gut und sehr erfolgreich möglich ist. Man kann zwar einen Test im Blut und auch im Stuhl durchführen, aber so ganz zuverlässig sind sie nicht und.... sie sagen nur etwas über die vergangenen Wochen aus. Man kann (und soll) nicht ständig neue Tests durchführen lassen, weil das nichts bringt. Vorbeugende Einnahme von Medikamenten ist auch keine Lösung. Wenn Sie durchgebratenes Fleisch essen und darauf achten, dass Obst und Gemüse gut gewaschen werden, können Sie das geringe Risiko fast auf Null drücken. Ihr Unwohlsein seit 3 Monaten macht Sie mürbe - keine Frage. Aber das ist wiederum nicht gar so selten in der Schwangerschaft und es kann über mehrere Wochen gehen. Ist das ein Trost für Sie ? Am Wahrscheinlichsten ist es, dass Sie Virusinfektionen von Ihrem ersten Kind bekommen, was im Winter trotz Impfung häufig passieren kann. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen, leider.
claudia2406
hallo, darf ich wieder? eine listeriose geht in den meisten fällen mit fieber einher. dann kommt es auf die menge der erreger an, die man zu sich nimmt. nicht jede aufnahme führt zu einer erkrankung bzw. geht auf das embryo über. ich habe bei dieser schwangerschaft gleich zu beginn einen test auf listeriose gemacht. der arzt vom labor hat extra nachgefragt, ob ich mit tieren bzw. tierischen produkten zusammen arbeite. sicher bist du nicht zu hundert prozent. was dir vielleicht hilft, obst, gemüse immer gut waschen oder schälen (nach dem waschen), fleisch immer gut durchbraten, milchprodukte frisch verbrauchen, bei käse die rinde runter. wenn du essen gehst, dann sachen bestellen, wo du dir sicher sein kannst, das alles gut durch ist. salat würde ich außerhalb von zu hause meiden :-). sicher sagen dir leute immer: früher haben wir alles gegessen, uns ist auch nix passiert. aber wenn man heute so in die zeitungen schaut, wo überall gepfuscht wird, naja, dann geht man die 10 monate doch einfach auf nummer sicher. schau auch mal unter: was-wir-essen.de das ist eine tolle seite mit ernährungstipps in der schwangerschaft. lg claudia & kids (die auch in der 38. woche noch angst vor listeriose hat)