Mitglied inaktiv
Lieber Herr Prof. Costa, ich habe gleich noch eine weitere Frage. Ich bin in der 8. SSW und fürchterlich empfindlich in Bezug auf Gerüche, vor allem beim Essen. Derzeit bin ich kaum fähig, etwas zu kochen, denn alles was ich aus dem Kühlschrank ziehe, hat für mich einen extremen Eigengeruch, vor allem Milch, Wurst, Fleisch und Käse. Der Geruch erschlägt mich so, daß ich mich davon oft schon übergeben muß. Natürlich sind die Sachen alle frisch, daran liegt es nicht :-) Es ist ja allgemein bekannt, daß diese Geruchsempfindlichkeit in der SS besteht und auch normal ist. Ich frage mich aber die ganze Zeit, WARUM das so ist? Gibt es dafür irgendeine wissenschaftliche Erklärung? Oder irgendwelche Urinstinkte, die in den Frauen stecken? Vielleicht mussten die schwangeren Ur-Frauen Gefahr förmlich 'riechen' um sich und ihr ungeborenes Leben zu schützen? Viele Grüße Andrea B.
Ein veränderter Geruchssinn vor allem in der Frühschwangerschaft ist häufig, aber die Ursachen sind unbekannt. Manche Hormone (Östrogen), die erhöht sind, führen zu einer Schwellung der Nasenschleimhaut und werden dafür verantwortlich gemacht, dass man anders empfindet. Versuche haben gezeigt, dass man zwar anders riecht als Nicht-Schwangere, aber das bezieht sich nicht auf spezielle Gerüche, insbesondere werden keine schädlichen Dinge eher erkannt. Also hat das keine echte Schutzfunktion. Einige Wissenschaftler meinen, dass es mit der Verarbeitung der Gerüche im Gehirn zu tun hat. Also ist es eher etwas Psyhologisches als Organisches.