Mitglied inaktiv
Hallo Dr. Costa, derzeit beschäftigen mich 3 Fragen: 1) Leinsamen enthalten ja Cadmium. Häufig sind Leinsamen ja in Brot und Müsli enthalten. Ist es in der SS oder für Kleinkinder problematisch wenn diese trotzdem gegessen werden, zumal sie ja eigentlich auch Vorteile haben? 2) 2008/2009 haben Wissenschaftler ja eine Arsenverbindung in Fischöl gefunden. Leider habe ich darüber nichts neues im Netz gefunden. Nun wurde mir von meiner Frauenärztin empfohlen Femibion mit DHA (welches ja aus Fischöl stammt) zu nehmen. Dies tue ich jetzt seit der 13 Woche (derzeit bin ich in der 27. SSW). Wissen sie neues über dieses Thema? Kann ich diese Kapseln weiterhin nehmen? Und wie sieht es bei diesen Kapseln mit Schwermetallen allgemein aus, v.a. Quecksilber soll ja z.B. in Thunfisch stark enthalten sein. 3) Ist zu befürchten, dass das Fischöl derzeit aus Fischen im Pazifik in der Nähe von Japan hergestellt wird? Aufgrund der jüngsten Ereignisse sollen ja recht hohe Werte an Radioaktivität im Meerwasser gefunden worden sein. Vielen herzlichen Dank für ihre Bemühungen. 3)
Wie oft in diesem Forum - interessante, nicht danz einfach zu beantwortende Fragen. Vielen Dank ! zur 1. Frage Cadmium ist ein Schwermetall, das über die Nahrung, aber auch über die Luft in den menschlichen Körper gelangt und sehr lange, bis zu 30 Jahre lang z.B. in der Niere verbleibt. Es kann die Niere schädigen. In Städten mit viel Industrie ist die Cadmium-Belastung der Luft viel höher als auf dem Lande, vorausgesetzt dass dieses "auf dem Lande" weit weg von einem Kohlekraftwerk oder einer Müllverbrennungsanlage ist... Raucher atmen auch viel Cadmium über Zigaretten ein. Die Hauptquellen für Nichtraucher sind: Getreide, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen, Ölsamen, Kakaobohnen und Fleischprodukte. Trotzdem gibt es keinen Grund zur Panik, weil wir zwar eine Zeit lang überleben können, ohne Nüsse zu essen (ich kenne Leute, die das nur kurze Zeit ertragen...), aber die anderen Nahrungsmittel brauchen wir zum Überleben. Das Entscheidende ist die Menge an Cadmium und bei Ihrer Frage sicherlich die Menge an Müsli bzw. Getreide, die man isst. Wissenschaftler der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) haben Studien aus ganz Europa ausgewertet und sie empfehlen, nicht mehr als 2,5 Mikrogramm pro Woche und Kilogramm Körpergewicht Cadmium aufzunehmen. Ob es uns möglich ist, diese Menge sehr genau zu berechnen, bezweifle ich. Daher meine Empfehlung - keine einseitige Müsli-Ernährung, also nicht jeden Tag viel Getreide konsumieren. Außer einem guten Gefühl, dass man nicht so lebt wie andere, bringt viel Müsli nicht viel Gutes. zur 2. Frage Die Bedeutung der Arsenverbindungen, die vor einigen Jahren in einigen Fischölen nachgewiesen wurden, ist nicht klar. Man weiss nicht, in welchen Fischölsorten diese Verbindungen vorkommen, auch nicht, ob sie schädlich sind. Es wird weiterhin geforscht - eine klare Aussage ist zur Zeit nicht möglich. Sie haben aber Recht, dass man immer wieder feststellt, dass Schwermetalle in verschiedenen Fischsorten, auch im Thunfisch gefunden werden. Deswegen empfehlen wir, Frauenärzte, die Menge an Thunfisch in der Schwangerschaft möglichst gering zu halten. Also nicht mehr als eine Thunfischpizza im Monat... Gegenüber Femibion brauchen Sie keine Bedenken zu haben zur 3 . Frage Im Augenblick vermeiden alle Fischer das Gewässer um Japan herum, verständlicherweise. Diese Gefahr besteht nicht.