Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

BEL spontan entbinden

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Frage: BEL spontan entbinden

WG_6972

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Schönen guten Morgen Herr Dr. Costa, ich weiss, eigentlich gehören diese Fragen nicht in Ihr Forum, aber Sie haben mich immer so toll beraten und ich hätte zu dem Thema noch gerne Ihre Meinung. Es ist für mich einfach sehr schwierig und ich weiss nicht für was ich mich entscheiden soll: spontane Geburt oder KS... Ich bin 40 Jahre alt, in der 36. SSW mit meinem 2. Kind schwanger und leider macht unser Kleines keine Anstalten sich in Schädellage zu drehn (BEL seit Wochen, sitzt wie ein Buddha im Mutterleib). Habe zwar noch 2 Termine zum Moxen, aber schön langsam mache ich mir Gedanken über die Geburt. Unser 1. Kind hatte Wochen vor der Entbindung bereits immer Schädellage und die Geburt selbst verlief relativ unproblematisch (Kopf war etwas schief im Geburtskanal). Hatte dafür im Wochenbett ziemlich Inkontinenzprobleme (ich konnte den Stuhl nicht halten). Wie riskant halten sie eine normale Geburt in BEL? Das KH in dem ich entbinden werde hat ca. 25-30 spontane BEL-Geburten im Jahr. Wenn ich wirklich eine spontane Geburt anstreben auf was sollte ich achten ( Gewicht nicht mehr als 3.500 g, Becken vorher vermessen lassen, nochmal US vor der Geburt)? Habe ich es richtig verstanden, dass eine normale Geburt nur möglich ist, wenn der Po im Becken ist - was aber wenn sich das Kind während der Geburt bewegt und plötzlich ein Bein "runterfällt"? Was ist mit der Sauerstoffversorgung? Die Nabelschnur wird durch den Kopf doch auf jeden Fall abgedrückt oder? Eigentlich will ich keine KS (da es ich ja um eine OP handelt), aber ich habe einfach Angst, dass bei einer normalen Geburt das Risiko für das Kind zu groß ist. Ich will mir da später keine Vorwürfe machen. Meine Hebamme sagt aber, dass man bei BEL genauer hinschauen würde und sofort eine spontane Geburt abbrechen würde, wenn Gefahr fürs Kind besteht. Sprich sie sieht bei einer normalen Geburt kein größeres Risiko für das Kind als bei einem KS. Sehen Sie das auch so? Brauche ich bei einer sponaten BEL-Geburt eine PDA bzw. einen Dammschnitt oder nur bei Bedarf? Vielen Dank und toll dass es Sie gibt Liebe Grüße Winnie


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Grundsätzlich, d.h. ganz allgemein ist eine vaginale Geburt aus Beckenendlage (BEL) schwieriger als eine Geburt aus Kopflage und aus diesem Grunde sollten bestimmte Kriterien eingehalten werden. Wenn Sie früher eine normale, vaginale Geburt hatten, gehen wir in der Geburtshilfe davon aus, dass die Wege sozusagen vorgedehnt sind und ausreichend Platz für das Kind da ist. Das spricht also für eine vaginale Geburt. Wichtig ist, dass die Geburtshelfer in der Geburtsklinik ausreichend Erfahrung mit BEL-Geburten haben und es gewährleistet ist, dass eben die Ärzte und Hebammen, die über solche Erfahrungen verfügen, anwesend sind. Außerdem sollte tatsächlich jederzeit möglich sein, auf einen Kaiserschnitt umzusteigen, wenn man merkt, dass Probleme auftreten. Es stimmt, dass es am besten ist, wenn der Po des Kindes im Becken ist. Eine sogenannte Fußlage ist problematisch, aber auch nicht unmöglich. Trotzdem würde man in so einem Falle es vorziehen, den Kaiserschnitt durchzuführen. Einen Dammschnitt führt man bei BEL-Geburten in der Regel durch. Nicht immer, aber doch öfter als bei Geburten aus Schädellage. Meine Empfehlung an Sie - lassen Sie unbedingt vor der Geburt eine Ultraschalluntersuchung machen, um das Kind und den Kopfumfang zu messen. Wenn die Geburtshelfer sagen, dass es passt und die Bedingungen erfüllt sind - dann spricht nichts gegen eine vaginale Geburt.


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