MaBe
Guten Tag zusammen, Unser Sohn ist 4 Jahre alt. Das Essen war schon immer eher schwierig. Zuerst hat er bei Beikosteinführung zwar alles probiert und gegessen, aber schon immer eher wenig und ohne große Neugier. Seit dem zweiten Lebensjahr hat seine Neugier am Essen deutlich abgenommen und er hat immer weniger gegessen. Seit ca. 2 Jahren isst er fast kein Gemüse, keinerlei Rohkost, außer mal ein Stück Paprika. Alles, was er mal mochte, lehnt er komplett ab. Mit Glück isst er pürierte Gemüsesauce. Spaß am Essen hat er keinen. Alles, was süß und salzig ist, geht, Nüsse zum Glück auch. Dennoch mache ich mir nach so langer Zeit und mit immer einseitiger werdendem Geschmack Sorgen, dass er nicht ausreichend genug Vitamine, Ballaststoffe, etc. zu sich nimmt. Unser Sohn zeigt insgesamt Verhaltensweisen, die zu einer Hochsensibilität passen, ohne dass eine Diagnostik bisher statt gefunden hat. Tipps wie gemeinsames Einkaufen, Kochen, Rezepte aussuchen, keinen Druck ausüben usw haben wir alles probiert, leider wird es immer schwieriger. Würden wir drauf bestehen, dass er das "Familienessen" isst, würde er nichts essen. Wenn er mal bereit ist, etwas zu probieren, fängt er oft an zu würgen. Haben Sie noch einen Tipp für uns? Danke und liebe Grüße M.B.
Klingt als wären Sie in eine gewisse Sackgasse geraten. Zunächst einmal sind Sie die Mutter und bestimmen, was es bei Ihnen zu essen gibt. Natürlich darf und sollte man Wünsche berücksichtigen, aber die Auswahl ist Ihre Entscheidung. NB: Sie lassen Ihr Kind auch nicht bei rot über die Ampel laufen, weil es das möchte. Entschuldigen Sie den etwas drastischen Vergleich. Dass Ihr Kind nichts essen würde, wenn Sie darauf bestehen würden, kann kurzfristig sein, langfristig wird es nicht passieren. Deswegen machen Sie mit liebevoller Hartnäckigkeit Angebote für 3 Hauptmahlzeiten und 2 Zwischenmahlzeiten. Die Mahlzeiten würde ich zeitlich begrenzen und außerhalb der Mahlzeiten gibt es kein Essen (auch wenn Ihr Sohn bei der letzten Mahlzeit noch so wenig gegessen hat). Beim Essen: nicht schimpfen, nicht loben, möglichst gemeinsam essen (Lernen am Vorbild) und keine Ablenkung oder "Bestechungstricks". Ihr Kind wird anfangen zu essen, wenn er merkt, dass Sie und alle anderen Betreuungspersonen es ernst meinen. Wenn es zuhause nicht klappt oder Sie es nicht durchsetzbar finden oder "aushalten", müssten Sie nach einer stationären Einrichtung schauen, die Esstraining für Kinder in dem Alter anbietet.