Allergische Reaktion auf Kinderlax/Macrogol

Dr. med. Axel Enninger Frage an Dr. med. Axel Enninger Kinder- und Jugendarzt, Kindergastroenterologe

Frage: Allergische Reaktion auf Kinderlax/Macrogol

Guten Tag, unsere zweijährige Tochter hat seit diesem Frühjahr mit Verstopfung zu tun, sie hatte einmal Schmerzen beim Stuhlgang und hat angefangen einzuhalten. Als wir es bemerkt haben, haben wir sofort begonnen mit Einläufen zu entleeren und Kinderlax zu geben. Da wir zwischendurch aber wieder einen Rückfall hatten und Einläufe sehr traumatisierend für sie waren, haben wir nach Rücksprache das Kinderlax erhöht um nochmals alles zu entleeren. Daraufhin hat sie einen extremen Ausschlag entwickelt, der juckt. Unser Kinderarzt meinte, wir sollen es trotzdem weitergeben, obwohl wenn in der Beilage steht, dass bei solch einer Überempfindlichkeit nicht weiter behandelt werden darf. Wir haben große Bedenken es ihr weiter zu geben, auch wenn sie damit täglich ihren Stuhl entleert hat, weil er sehr cremig war. Wir geben es seit einigen Tagen nicht mehr, der Stuhl ist trotzdem durch abgestimmte Ernährung weich, aber fester als mit Kinderlax und sie hält wieder ein. Sie nimmt das Töpfchentraining sehr gut an, sobald dann aber wirklich etwas kommt verdrückt sie es und sagt immer, dass es ihr weh tut, auch wenn der Po nicht gerötet ist und der Stuhl, wie gesagt, auch wirklich weich. Was tut man denn, wenn ein Kind auf Macrogol so reagiert? Es gibt ja scheinbar keine Alternative?

von Michi9491 am 09.09.2023, 15:00



Antwort auf: Allergische Reaktion auf Kinderlax/Macrogol

Ich hätte genauso wenig wie Ihr Kinderarzt Sorge noch einmal Macrogol zu geben. Ob der Ausschlag wirklich mit dem Macrogol in Zusammenhang steht oder ob es nur ein zeitlicher Zufall war (was ich eher glaube), bekommt man nicht heraus. Macrogol ist ja ein großes Molekül, was den Körper genauso verlässt, wie es hineingeht. Wenn Sie wirklich Sorge haben, könnten Sie ein anderes Präparat mit Macrogol ausprobieren (vielleicht waren es die Geschmacksstoffe, die nicht vertragen wurden), oder Sie besorgen sich die Macrogol Ursubstanz aus der Apotheke und mischen zuhause selber (ist allerdings dann Ihre Verantwortung bezüglich Dosierung und eventuellen Dosierungsfehlern). Dass Ihr Kind Macrogol benötigt, scheint klar, denn was Sie beschreiben sind Rückhaltemanöver bei dem Stuhldrang und die sollten vor Dosisreduktionen oder Beendigung des Macrogol verschwunden sein. Also: keine Angst vor einer erneuten Reaktion. Ruhig erneut versuchen. Weniger effektiv und mit mehr Nebenwirkungen könnten Sie Lactulose versuchen, was ich aber nicht empfehle.

von Dr. med. Enninger am 10.09.2023



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