Frage im Expertenforum Ergotherapie bei Kindern an Kristin Windisch:

Panik vor Wasser

Frage: Panik vor Wasser

Ashey

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Guten Tag Frau Windisch, ich hoffe ich bin bei Ihnen richtig. Es geht um meinen Sohn. Er ist fast 5 und hat Panik vor Wasser. Ich weiß nicht, ob es "angeboren" ist, oder durch den Babyschwimmkurs verursacht wurde, den ich mit ihm besucht hatte. Dort sollten wir die Babys unter Wasser tauchen. Er hat aber so gebrüllt, dass ich es nur das eine Mal mit gemacht habe. Vielleicht war das ein Fehler, die Schwimmlehrerin meinte, man müsse es immer wieder machen, damit sie die Angst verlieren. Ich habe es auf jeden Fall nicht weiter gemacht und jetzt hat er Angst vor Wasser. Wir haben in den Jahren viele Fortschritte gemacht. Er geht mittlerweile z.B. in die Badewanne und dreht auch nicht immer sofort durch, wenn er mal einen Spritzer Wasser ins Gesicht bekommt. Aber leider hat er immer noch so viel Angst, dass er im Schwimmbad beispielsweise maximal ins Babyplanschbecken geht. Und wie es der Zufall will, ist er selbst da schon ausgerutscht und mit dem Gesicht im Wasser gelandet, was dann dazu geführt hat, dass er auch daraufhin wieder gut ein Jahr lang nur gebrüllt hat, wenn ich ihn baden wollte. Mir ist es aber wichtig, ihn ans Wasser zu gewöhnen und ihm auch schwimmen bei zu bringen. Das klappt natürlich nicht, wenn er schon jedes Mal durchdreht, wenn ihm nur ein Spitzer Wasser ins Gesicht kommt. In tieferes Wasser geht er gar nicht, wenn, dann muss er sich an mich oder meinen Mann festklammern. Er lässt dann nicht los. Und alle Fortschritte sind jedes Mal für Monate dahin, wenn er dann etwas Wasser ins Gesicht bekommen hat - was ja bei so ziemlich jeden Schwimmbadbesuch früher oder später passiert. Meist fängt er schon an zu weinen wenn ich nur sage, dass wir ins Schwimmbad gehen. Dort setzt er sich dann meist auf einen Stuhl und will gar nicht erst ins Wasser. Haben Sie vielleicht einen Tipp, wie wir da weiter kommen? Ich habe langsam das Gefühl, dass alles was ich mache falsch ist. Sein kleiner Bruder (3) findet Wasser eigentlich toll, lässt sich durch das Drama was der große Bruder abzieht aber oft anstecken und weint dann auch im Wasser. Vielen Dank im Voraus :)


Kristin Windisch

Kristin Windisch

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Hallo, spielerisch rangehen! Sprich jetzt zu der Jahreszeit mit Wasserspritzpistolen toben und gegenseitig bespritzen, dabei landet auch was im Gesicht, hat aber durch den Boden unter den Füßen erstmal mehr Sicherheit, so kann man erstmal das Wasser im Gesicht angewöhnen. "Blubberblasen" mit dem Mund in der Badewanne selber machen. Vielleicht hilft auch eine Taucherbrille als Spritzschutz für die Augen? Wasserbombenschlacht machen. Viel loben, wenn Wasser im Gesicht toleriert wird. Durch den Rasensprenger durchrennen oder durch Sprühnebel beim Gartenschlauch. Unter der Dusche mit dem Kopf mit Luft anhalten durch den Duschstrahl durch, etc. Ansonsten gibt es sog."Wassergewöhnungskurse" wo Eltern und Kind zusammen im Wasser sind und es erstmal mit Spielelementen darum geht, die Angst zu verlieren und sich mit dem Element Wasser anzufreunden, also noch kein Seepferdchenkurs. Hier Kurse wählen, die häufig hintereinander stattfinden, z.B. am Wochenende an beiden Tagen. Falls es langfristig mit der Angst bestehen bleibt, kann verhaltenstherapeutisch unterstützt werden bei Kinderpsychologen/in. Alles Gute, Kristin Windisch


frau_e_2017

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Mein Sohn wird auch bald 5 und wir haben dasselbe Problem, ein Spritzer Wasser auf den Kopf oder ins Gesicht und er brüllt, als hätte man ihn schwer verletzt. In den Pool geht er mittlerweile schon, mit Schwimmflügel und Schwimmreifen, aber auch erst seit letztem Jahr. Wenn neben ihm ein Kind ins Wasser springt, haben wir Drama…. Ich übe jetzt auch immer mit ihm ein wenig in der Badewanne, aber der Erfolg ist noch überschaubar.


Ashey

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@frau_e_2017: Vielen Dank für die Antwort. Es ist schon immer gut zu wissen, dass man nicht alleine das Problem hat. Ich wünsche Ihnen ebenfalls alles Gute für die Zukunft. Mit viel Geduld werden wir es bestimmt schaffen, dass unsere Jungs die Angst irgendwann verlieren - hoffe ich zumindest


Lana1987

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Ich habe das mit dem Untertauchen einfach nie gemacht beim Babyschwimmen und auch in den Folgeschwimmkursen nicht. Die Schwimmlehrer behaupten immer, dass die Kinder dann schneller lernen Luft anzuhalten...aber das ist Unsinn. Ganz am Anfang ist das bei den Säuglingen Reflex, später muss es erlernt werden. Meine Kinder haben es ohne dieses dämliche untertauchen gelernt. Ich habe mich beim ersten Kind belesen und es gibt keinen Beweis, dass das etwas bringt und und ich konnte jedes Mal mindestens 2 Kinder beobachten, die sich wirklich Doll verschlucken haben und es kann (muss nicht) zu einem Vertrauensbruch zwischen untertauchendem und dem Kind kommen. Nur für ein dämliches Unterwasser- Foto muss ich mein Kind nicht untertauchen. Habe es selbst nie als witzig empfunden, untergetaucht zu werden.


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