Anika1114
Liebe Frau Windisch, unser Sohn, er ist Ende März drei Jahre alt geworden, sabbert leider immer noch sehr stark. Nachdem es vor ein paar Wochen besser zu werden schien, ist es aktuell wieder so, dass sein Kinn und der Ausschnitbereich der Kleidung ständig richtig nass sind. Sonst fällt mir auf, dass er beim Essen noch immer dazu neigt, sehr zu stopfen und eher wenig zu kauen. Als Baby hatte er eine große Zunge, die, wenn er entspannt war, oft von außen sichtbar war. Er hat eine enorme Fantasie: Insbesondere nachmittags und abends schlüpft er permanent in immer wieder andere Rollen und fordert uns und andere auf mitzuspielen. Leider kommen wir in diesen Phasen kaum zu einem tieferen Spiel, weil "der gefährliche Dino" im nächsten Moment ein "Baggerfahrer" ist. Außerdem ist er extrem wenig schmerzempfindlich. Selbst bei deutlich sichtbaren Verletzungen reicht "einmal pusten" um ihn zu beruhigen. Er ist nachts schon länger zuverlässig trocken. Tagsüber lässt er sich von Allem ablenken, sodass es noch nicht klappt. Er ist sonst altersgerecht entwickelt: Er spricht schon lange in ganzen Sätzen, kann alle Laute und Lautverbindungen und hat auch kein Problem mit komplizierten Wörtern (kennt z.B. sämtliche Dinosaurierarten). Er kann sich auch gut konzentrieren (Puzzle mit 50 Teilen sind kein Problem. Auch Rätsel wie "Unterschiede suchen" oder "Labyrinthe nachspuren" kann er gut.) Grobmotorisch ist er ebenfalls fit (Fahrrad fahren, Trampolin springen, Klettern...). Können/sollten wir etwas tun um das Sabbern zu verbessern? Fällt Ihnen sonst etwas zum Gesamtkontext ein? Beste Grüße und vielen Dank, Anika
Hallo, hinter dem ausdauernden Sabbern könnte eine niedrige Muskelspannung im Mundbereich stecken, da können Sie hier im Expertenforum ihre Frage an die Logopädin Frau Franz stellen. Das würde auch zur geringen Kaumotivation passen, denn beim Kauen braucht man auch eine ausdauernde Muskelspannung. Wenn dann noch kurze häufige Trinkphasen beim Stillen oder an der Flasche früher typisch waren bzw.geringe Saugkraft, spräche das auch dafür. Allerdings schildern Sie eine zeitgerechte und gute Sprachentwicklung, welche bei hypotonen Kindern eher verzögert/verwaschen ist. Andernfalls kann man osteopathisch den Kiefer-/Mund-Schädelbereich abklären lassen, ob da etwas dahinter steckt, denn mit 3 Jahren noch so stark zu sabbern ist eher untypisch. Die Nasenatmung kann überprüft werden, ob er bei geschlossenem Mund eine gute freie Atmung hat, ansonsten kann man da beim HNO evtl.vergrößerte Polypen abklären, die eine Nasenatmung einschränken und den häufig geöffneten Mund erklären würde. Den schnellen Wechsel bei den Rollenspielen finde ich erstmal nicht auffällig, mit dem Hintergrund, dass Sie berichten, dass er sich beim puzzlen und anderen Konzentrationsaufgaben gut/ausdauernd darauf konzentrieren kann. Mit 3 Jahren ist es noch völlig im Rahmen, dass er tagsüber beim Spielen einnässt wegen der Ablenkung. Loben Sie immer, wenn er es zur Toilette schafft. Alles Gute, Kristin Windisch