Neumami!
Sehr geehrte Frau Windisch, Mein Sohn, 7 Jahre alt, Autist und stark Entwicklungsverzögert, bekam einige Zeit Ergotherapie. Er war danach immer sehr aufgedreht, teilweise aggressiv und reagierte auf nichts mehr. Wir brachen Diese dann ab und sein Verhalten änderte sich wieder schlagartig. Wir stiegen dann um auf Reittherapie. Er war dann immer sehr entspannt und ein absoluter "Engel".. Leider wird Reittherapie in unserer Gegend nirgendwo anerkannt und ist sehr kostspielig (knapp 250€ im Monat). Nun war die Überlegung, ob der Therapeut vielleicht nicht so gut mit ihm klar kam ( angeblich arbeitet er viel mit Autisten, weswegen wir uns überhaupt erst für ihn entschieden haben ). Jetzt fragen wir uns natürlich, ob das Thema Ergotherapie an sich ein Problem für unseren Sohn darstellte oder nur der Therapeut.. Wäre es sinnvoll es wieder mit jemand anderem zu probieren oder bei der Reittherapie zu bleiben? Da er von der Einschulung ein Jahr zurückgestellt wurde, müssen wir vorweisen, dass er in diesem Jahr einige Therapien macht. Nur Logopädie und ATZ würden nicht ausreichen, da er das schon vorher hatte.. Reittherapie würden sie aber auch nicht anerkennen. Eine Integrationshilfe wurde schon beantragt, allerdings dauert es noch Monate bis damit begonnen werden kann. Vielen Dank für Ihre Zeit.
Hallo, wenn sowieso noch eine anerkannte weitere Therapieform nachgewiesen werden muss, würde ich Ergotherapie nochmal angehen (ist ja auch parallel zur Reittherapie möglich, wenn es das Kind nicht überfordert), es kann durchaus an der Chemie zwischen Kind und Therapeut gelegen haben (was ja kein Kriterium an dem Know-How des Therapeuten sein muss, sondern es auch einfach daran gelegen haben kann, dass ihr Kind mit eben diesem Menschen nicht so warm werden konnte und es mit wem anders durchaus funktionieren kann). Vielleicht gibt es ja auch eine Tendenz, ob es eher mit Männern oder Frauen klappt, zu wem er offener ist. Oder es kann ein Punkt sein, dass Reiten ja meist draussen stattfindet und das als "Raum" besser toleriert wird, als ein Therapieraum. Eventuell ist es auch der "Faktor Tier", hier gibt es auch einige Ergotherapeuten/innen, die tierunterstützt arbeiten (z.B.mit Therapiebegleithund). Da kann ich jetzt nur spekulieren. Vielleicht gibt es auch ein SPZ in der Nähe, wo nochmal mehrere Fachleute zusammenarbeiten. Es wäre schon von Vorteil, wenn der/die neue Ergotherapeut/in eine Weiterbildung für den Autismus-Bereich hätte, allerdings ist eben eine passende "Chemie" auch wichtig. In Punkto Kosten Reittherapie können Sie sich evtl.nochmal bei unabhängigen Patientenberatungsstellen (?), Krankenkasse oder Elternforen umhören, unter welchen Kriterien die Kosten dafür übernommen werden könnten. Alles Gute Kristin Windisch