Frage im Expertenforum Ergotherapie bei Kindern an Kristin Windisch:

Entwicklung

Kristin Windisch

 Kristin Windisch
Staatlich anerkannte Ergotherapeutin
Zertifizierte Fachergotherapeutin für Pädiatrie GfpF

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Frage: Entwicklung

Held14

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Hallo Frau Windisch, mein kleiner ist jetzt 23 monate alt und er kann noch immer nicht sprechen. Wir sprechen zwar mehrh. unsere Muttersprache aber sonst wächst er zweisprachig auf. Mit einem Jahr konnte er den Namen seines Vater aussprechen, dann hat er aufgehört damit..dann kamen noch andere Namen oder Wörter dazu die er nur paar mal sagte und dann nie wieder. Als er 1 Jahr alt war fragte ich den KA ob er nicht autistisch sei, da auch sein Blickkontakt fehlte. Sie meinte, dass er zwar noch zu klein ist um es feststellen zu können..Aber er hätte sowas nicht, da autistische Kinder anders sind (also die, die in Ihrer Ordination sind). Er schaut uns bzw. seine Mitmenschen zwar an aber nur wenn er will. Er ist ein sehr aktives Kind, auch schlau muss ich sagen (merke ich wenn er am spielen ist oder was anderes tut). Beim spielen, also lautes spielen wie laufen, Ball spielen..Da freut er sich noch mehr und baut mehr Augenkontakt. Also sprechen tut er nicht bzw. Er spricht in seiner Sprache (verstehe garnichts) & macht ständig eine sehr hohe Stimme, also ändert seine eigene Stimme. Er macht gerne Tiergeräusche bzw. probiert auch den Namen der Tiere zu sagen...Aber erst vor kurzem. Im Juni hatte er Pseudokrupp aber die Stimme macht er seit März. Nach seinen Namen reagiert er nicht, aber wenn mein Neffe (4j.) nach ihm ruft....Da schaut er gern. Oder wenn andere sagen, warum er nicht schaut, wenn man ihn ruft...dann schaut er auch aufeinmal. Aber so Anweisungen versteht er auch nicht oder er tut nur so k.A. Als baby wollte er nie kuscheln, kein Kontakt aufbauen und hatte Angst wenn fremde Gesichter zu uns nach Hause kamen. Jetzt freut er sich wenn wer kommt, sonst lächelt er sehr gern...Hat immer Spaß am spielen und freut sich wenn Kinder da sind. Er geht seit paar Wochen in die Krabbelstube..Da versteht er wohl auch nichts :(. Aber sonst ist er gerne dort. In der Kita wird auf Dialekt gesprochen & zuhause sprechen wir eher Hochdeutsch. Mein Mann ist aus D und wir sind in Ö. Körperlich ist er ganz in Ordnung, er ist groß im vergl. zu gleichaltrig. Kind. Meine Geschwister und ich, haben sehr bald angefangen zu sprechen. Mein Bruder mit damals mit einem Jahr konnte sehr gut sprechen & war auch schlau..Vater Seite ist eher ein late talker...Mein Mann ist ein legastheniker. Mein Cousin (Mutters.) war auch als Kind so...bzw. Er sprach garnichts und baute kein Kontakt auf..konnte aber mit 2j. Lesen..& ist heute sehr kontaktfreudig u. studiert natürlich . Ich mache mir Sorgen...War immer so ein Mensch..Leider Google ich auch viel. Es macht mich wahnsinnig. :( Danke & freue mich auf Ihre Antwort


Kristin Windisch

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Hallo, kann schon sein, dass bei ihrem Kind mehrere Faktoren zusammen kommen: das mehrsprachige (solche Kinder sprechen oft verzögert, weil mehr zu lernen/verarbeiten ist) und der genetische Aspekt, dass väterlicherseits Late Talker dabei waren und auch im Sozialkontakt Parallelen vorhanden sind. Wenn er jetzt in den Kindergarten geht wird viel Input kommen in punkto Sprache und Kontakt und es sicherlich auch in der Entwicklung wieder vorwärts gehen. In der sprachlichen Entwicklung mit den Interessen mitgehen, also z.B.wenn er Tiere mag dazu Bilderbücher anschauen/benennen/ Geräusche zusammen machen und viel singen. In diesem Alter sollten drei Wörter (außer Mama und Papa) gesagt werden können und auf einen benannten Körperteil oder Gegenstand gezeigt werden können. Mit spät. 2,5 Jahren sollten dann 2 Aufforderungen umgesetzt werden können, ein Bild benannt und zwei Wörter sinnvoll miteinander kombiniert werden. Ich weise darauf hin, dass ich keine Logopädin bin und zu einer genaueren Einschätzung jemand aus dieser Fachrichtung sicher mehr Informationen geben kann. Aber ich denke, da ja jetzt auch die Kitazeit beginnt, kann da noch ein weiterer Entwicklungssprung abgewartet werden. In punkto Körperkontakt/Blickkontakt sollten bei Kaiserschnittbabys viel Massagen angeboten werden (es profitiert natürlich jedes Kind davon), ansonsten kann dieser Bereich auch von Veranlagung und/oder Überempfindlichkeiten beeinflusst werden. Ob diese bei ihrem Kind vorliegen kann ich aus der Ferne nicht einschätzen. Genießen Sie die Entwicklung ihres Kindes unabhängig davon, was gleichaltrige Kinder im Vergleich schon können, jedes Kind entwickelt sich individuell in seinem eigenen Tempo, vermeiden Sie googeln und bei evtl. Auffälligkeiten werden auch Kinderarzt/ärztin und Kita Hinweise geben, sie brauchen also keine Sorge haben, etwas zu übersehen. Alles Gute, Kristin Windisch


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