Frage im Expertenforum Ergotherapie bei Kindern an Kristin Windisch:

Drehen und robben/krabbeln

Kristin Windisch

 Kristin Windisch
Staatlich anerkannte Ergotherapeutin
Zertifizierte Fachergotherapeutin für Pädiatrie GfpF

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Frage: Drehen und robben/krabbeln

Locke914

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Hallo Frau Windisch, gerade eben komme ich von meiner Kinderärztin nach Hause und bin enttäuscht. Meine Tochter wird Donnerstag 8 Monate alt (korrigiert 7 Monate, da sie 4 Wochen zu früh, in ssw36+0 geboren wurde). Sie ist ein sehr mobiles Mädchen, nur mit dem drehen hat sie es nicht so gehabt in der letzter Zeit. Sie hat es nur gemacht, wenn sie es auch wollte. Sie kann es, vom Rücken auf den Bauch, nur ist sie glaube etwas faul. :-) wir haben deshalb auch Physiotherapie gehabt. Nun habe ich voller Stolz heute der Ärztin erzählt, dass sie sich jetzt öfters dreht und nun kommt sie und gibt direkt an, dass sie doch auch schon längst krabbeln müsste. :-(.... Sie schrieb auch bereits bei der U5 im Mai ins Heft, dass sie eine motorische Entwicklungsstörung hat. Ich bin sehr enttäuscht und traurig. Muss ich mir wirklich Sorgen machen? MUSS meine Tochter das jetzt schon alles können? Ich hoffe sie können mir helfen und meine Sorgen etwas dämpfen. Viele Grüße


Kristin Windisch

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Hallo, da es sich im ein Baby Beginn 7. LM handelt (da Frühchen), ist das noch abzuwarten. Das Zeitfenster zum Krabbeln ist sehr gross, so gibt es zwar Frühstarter, die schon Ende 5.LM damit beginnen, aber eben auch gemütliche Babys, die sich mehr Zeit lassen. In der Normalentwicklung kommt das Krabbeln spät.Ende 11.LM (bei ihrem Frühchen also einen Monat später). Im Alter ihrer Tochter sollte sie schon abstützen mit den Armen mit halb/ganz geöffneten Händen aus der Bauchlage können und Ende 7.LM einen Arm aus der Bauchlage vom Untergrund abheben können (z.B.um nach Spielzeug zu greifen). Ende 9.LM kommt robben dazu und der 4Füßlerstand als Vorläufer vom Krabbeln gelingt Ende 10 LM. Sofern die Physiotherapie jetzt nicht noch Auffälligkeiten in der Entwicklung bemerkt hat oder eine geringe Muskelspannung oder Blockaden, können Sie beruhigt abwarten. Viel Bauchlage anbieten und bei warmen Temperaturen möglichst nackig bewegen lassen (ohne Windel macht sich das am leichtesten). Die U Untersuchungen und Eintragungen im Heft dienen in erster Linie dazu, nichts beim Kind zu übersehen und zeitnah ggf.nötige Förderungen, wie Ergo-/Physiotherapie ins Spiel zu bringen. Ansonsten sollte das keine weiteren Auswirkungen auf Sie oder ihr Kind haben, wenn dort Eintragungen vorhanden sind und Sie können jeden weiteren Entwicklungsschritt im Tempo ihrer Tochter genießen. Alles Gute Kristin Windisch


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