Frage im Expertenforum Ergotherapie bei Kindern an Kristin Windisch:

Ab wann Ergotherapie?

Kristin Windisch

 Kristin Windisch
Staatlich anerkannte Ergotherapeutin
Zertifizierte Fachergotherapeutin für Pädiatrie GfpF

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Frage: Ab wann Ergotherapie?

Isa239

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Hallo, ich hatte schonmal geschrieben, von meinen 4 Monate alten Unruhigen Sohn. Gibt es eine Ergotherapie, die hier auch schon greift oder ist er dafür zu klein? So wie etwa Entspannungstechniken etc? Wegen Baby Massagen gibt es hier eine bestimmte Technik? Generell lässt er sich nicht gerne eincremen und geht da ehr auf Abwehr Haltung und gezappel. Wir schlafen abwechselnd bei ihm mit Beistellbett. Der jeweils andere im Gästezimmer und in der Nacht wird einmal gewechselt. Teilweise ist er aber auch stundenweise alleine, da er im Schlaf auch oft sehr unruhig schläft d h mit den Kopf hin und her ranscht oder sonstige Geräusche. Dann können wir daneben nicht wieder einschlafen und liegen wach obwohl er schläft. (Mein Mann und ich sind da vielleicht auch etwas empfindlich in der Hinsicht) Wegen Trage: ich trage ihn bis auf Kinderwagen einmal am Tag für alle seine Tages Schläfchen. Hier kommt er gut runter, schläft lange und ist danach zufrieden. Muss mir immer wieder anhören, das er den Mittagsschlaf etc so nie im Bett lernen wird?!


Kristin Windisch

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Hallo nochmal, es gibt Ergotherapeuten/innen, die sich auf Säuglinge spezialisiert haben (z.B.bei Z.n. Hemiplegie, etc.), meiner Erfahrung nach ist es aber eher selten, dass Kinderärzte in diesem Alter schon Verordnungen für Ergotherapie ausstellen. Versuchen Sie erstmal die Beruhigungstechniken, die im empfohlenen Buch beschrieben stehen und das weiße Rauschen, ob das vielleicht schon eine Besserung bringt. Babymassage gibt es gute Anleitungen, auch per Video im Internet, mit etwas warmen Öl zum massieren ist das Feeling auch etwas anders als beim eingecremt werden, aber es kommt immer auf das Baby drauf an, ob und wielange es das toleriert, und wenn es nur 3-4 min.sind, ist es trotzdem ein guter Anfang - man kann auch die Bauchlage oder Seitenlage versuchen, wenn die Rückenlage unbeliebt ist. Vielleicht kommt das häufige aufwachen nachts auch daher, dass er sich vergewissern will/muss, ob noch jemand neben ihm liegt - das ist aus Sicht der Evolution her überlebenswichtig gewesen und steckt noch tief in uns drin, evtl. probieren Sie mal aus, ob die Nächte ruhiger werden, wenn durchgängig jemand neben ihm liegt und bei unruhigem Schlaf helfen versuchsweise auch Ohrstöpsel für die Eltern. Tja, zum Thema (Mittags)schlaf, da streiten sich die Geister - mir war es immer wichtiger ein ausgeschlafenes und dann entspannteres Baby (und somit auch die Eltern) mittels Trage oder Kinderwagen zu haben, als wenn dann nach stundenlanger Übermüdung die Nerven bei allen blank liegen, v.a. wenn man bei unruhigen Babys den Aufwand der Zeit betrachtet, wie lange sie im Bett benötigen, um das regulieren und einschlafen zu schaffen. Sollte es aber den Eltern (nicht den Ratschlaggebenden!) wichtig sein, dass das Kind den Mittagsschlaf im Bett macht, kann das mit liebevoller Begleitung, Körperkontakt im Beisein eines Elternteils mit Abdunklung und weissem Rauschen umgesetzt werden. Das kann schon ein Umstellungsprozess für das Baby sein und ein paar Tage brauchen, ehe das klappt. Und es dauert bei unruhigen Babys länger sich zu regulieren, ehe das einschlafen gelingt. Spätestens mit dem einsetzenden Zahnen kann der Schlaf dann phasenweise wieder unruhiger werden, aber auch das ist irgendwann überstanden ;). Sollte mal nur abends immer zur Einschlafzeit unruhiges, weinerliches Verhalten für einige Stunden auftreten, kann auch eine Wurmerkrankung überprüft werden - aufgrund des Juckreizes der nur in den Abendstunden herauskommenden Würmer, kann das Kind dann wirklich nicht in den Schlaf finden, auch wenn das so meist noch nicht vom Kind verbalisiert werden kann. Das tritt meist im Kleinkindalter auf, weil da mehr im Sandkasten gespielt und die Hände noch oft in den Mund gesteckt werden (Übertragungsweg), da gibt es Mittel beim Kinderarzt/ärztin gegen Wurmerkrankungen. Alles Gute Kristin Windisch


juli02

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Hallo Isa, bzgl. Schlaf in der Trage kann ich dich beruhigen. Solche Kommentare kenne ich auch (sogar vom Fliesenleger..), versuch das auszublenden. Meine Tochter habe ich die ersten zweieinhalb Monate fast den ganzen Tag getragen, den Kinderwagen hat sie gehasst. Jetzt schläft sie wunderbar im Kinderwagen und macht auch Mittagsschlaf mit mir im Bett. Babymassage mag sie gar nicht… Ich hab einen Onlinekurs gemacht. Vielleicht findest du was, wenn du „indische Babymassage“ googlest. Baden hilft bei uns abends ganz gut zum runterkommen. Und sonst möglichst gleiche Tagesabläufe, wenig Reize durch Spielbogen oder Spielzeug und ganz wenig Besuch. VG Julia


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