Isa239
Hallo ist das noch normal? Unser Sohn ist nun 4 Monate alt. Ich weiß nicht, wie oft ich in den letzten Wochen das Wort unruhig in den Mund genommen habe. Es hat nach 2 Wochen angefangen, das er aus seinen "Schlaf" erwacht ist. Hat viel geschriehen, vor allem am späten Nachmittag/abends. Der Kinderarzt hat es als Bauchweh abgetan. Er schläft seit Woche 5 tagsüber nur in der Trage oder Kinderwagen. (Der darf aber nicht stehen bleiben) Beim Ablegen aus der Trage gleich wieder wach. Stillen war von Anfang an nur mit Hütchen möglich und ein einziges gezappel. Bei Woche 7 hat er angefangen, nach paar Minuten die Brust anzuschreien und dann verweigert. In Woche 9 habe ich von heute auf morgen das stillen aufgehört, ich könnte einfach nicht mehr. Mit der Flasche war er zufriedener (wurde vielleicht endlich wieder satt?) Aber auch hier keine Ruhe beim trinken und oft auch nach 80 ml Schluss und verweigert. Nachts dafür sehr zügig und viel . Mittlerweile trinkt er in 7 bis 8 Stunden nachts die halbe Tagesportion (alle 1,5 bis 2,5 Stunden) was und im Moment sehr schlaucht.... In der Federwiege: entweder wird an die Decke geschaut und/oder gezappelt. Bekommen ihn nur gepuckt oder mit Händen und Füßen festhalten zum schlafen. Dazu Augen zu streicheln, gefühlt bräuchte man 6 Hände... Das Schreien hat wie gesagt nachgelassen, außer er bekommt zu wenig Schlaf. Zu Freunden zu Besuch gehen wir nur wenn die Trage dabei ist, sonst bekommen wir ihn nicht zum schlafen und abends die Quittung... Beim Osteopathen waren wir in Woche 3, 8 und 14. Die erste meinte er muss Geburt verarbeiten, die nicht einfach war. Aber wie lange soll das dauern? Ansonsten angebliche Blockaden alle behoben. ...
Hallo, da haben Sie ja schon enormes geleistet, mit dem kleinen Energiebündel! So ein Sensibelchen hatte ich auch, insofern kann ich exakt nachfühlen, was man hier als Eltern leistet und wie es Ihnen geht. Ich schaue selbst heute noch ungläubig kopfschüttelnd auf Babys, die einfach so im Bett oder stehendem Kinderwagen schlafen und nicht durch jede Kleinigkeit sofort schreiend erwachen oder auch nachts viele Stunden am Stück schlafen. Aber so individuell sind wir Menschen und auch wenn es jetzt im Alltag keine Entlastung ist, aber: fest versprochen, es wird besser werden! Ob man es nun in Schubladen steckt, wie Anpassungsschwierigkeiten nach der Geburt, high need Baby, hochsensibel oder unruhig - es gibt immer wieder solche Kinder, ohne dass man das als Eltern beeinflussen kann. Man sollte den Vergleich zu anderen Babys weglassen und sich mit der Vorstellung trösten, dass es nicht an einem selbst oder gar "falscher" Erziehung liegt (nein, liebe Oma`s und Opa`s, es liegt nicht daran, dass das Baby verwöhnt wurde, weil man es nicht allein schreiend liegen lässt!), sondern noch mehr Babys und Eltern auf dieser Welt gibt, denen es ganz genauso geht. Zu ihrer Entlastung hoffe ich, dass Sie das Familienbett oder Bett-an-Bett praktizieren und nicht auch noch jede Nacht in ein anderes Zimmer laufen müssen (was in diesem Alter eigentlich noch nicht sein sollte). Das Tragetuch ist eine wunderbare Sache (solange Bauch-an-Bauch getragen wird) und hat schon so manche Nerven erspart. Hierbei kann man nebenbei sogar Fachliteratur lesen, die ich Ihnen ans Herz legen möchte: Dr.Harvey Karp (Kinderarzt) - das glücklichste Baby der Welt (Liebevolle Beruhigungsmethoden für Babys für Entspannung und besseres Schlafen), er hat auch noch ein Schlafbuch geschrieben (kein schreien lassen). Zunächst ist es schonmal gut, dass Sie osteopathisch Blockaden abgeklärt haben. Da Stillschwierigkeiten und unruhiges Trinken vorliegen, haben Hebamme und Kinderarzt/ärztin ein verkürztes Zungenbändchen ausschließen können als Ursache für die Stillprobleme? Hier können die Säuglinge aufgrund der Verkürzung nicht effektiv die "Melkbewegung" der Zunge an der Brust ausführen und sind unruhig/schreien. Auch ein hoher Druck beim Milchausschuss kann zu unruhigem Trinken führen, aber nun ist es ja mit dem Abstillen auch durch. Vielleicht ist es eine Möglichkeit bei einer Stillgruppe jemanden um Rat zu fragen, allg.Trink-/Flaschentips bei unruhigem Verhalten oder hier im Forum bei der Stillberatung (die bestimmt auch Erfahrungen zu Trinkverhalten an der Flasche haben). Ein reizarmer ruhiger Raum bzw. Abdecken mit Stilltuch ausprobieren und schauen, ob das Verbesserung bringt (Reizreduktion), das würde zumindest erklären, warum das trinken nachts besser klappt. Natürlich sollte nachts nicht die Hauptmenge und tagsüber weniger gegeben werden, da sollte wieder ein Umlernen stattfinden, dass nachts nicht alle 1,5 Std.die Flasche kommt. Vielleicht gibt es andere Beruhigungsstrategien zum weiterschlafen (Nuckel falls angenommen, Hand auf den Bauch,weisses Rauschen,...), damit wieder tagsüber mehr Nahrungsaufnahme geschieht. Babymassage zur Entspannung ausprobieren, falls ihr Baby das toleriert und weisses Rauschen zur Einschlafbegleitung, z.B.bei der Federwiege oder im Bett. Ich nehme an, eine Saugglocke/Zange kam bei der Geburt nicht zum Einsatz, sonst hätten Sie das bestimmt erwähnt. Weiterhin viel Geduld und Abwechseln untereinander mit den Schlafsituationen, damit jeder mal zur Ruhe kommt und eine Auszeit hat. Alles Gute Kristin Windisch