Kleinerwagen
Hallo, ich habe 2 Fragen zur Entwicklung von einem Kleinkind. Mein Sohn ist 18 Monate alt und ich stille ihn, er schläft gegen 21-22 Uhr ein und wacht jede zweite Nacht etwa 6 Mal auf. Ansonsten ungefähr 3 Mal um zu trinken. Dann schläft er bis 6-7 Uhr. Mittags 1-2 std. Er schläft seit seiner Geburt immer wenig. Ist es für seine Entwicklung schädlich wenn ich ihm das nächtliche Trinken abgewöhne? Dieses andauernde Aufwachen zehrt sehr am meinen Nerven. Und damit komme ich zur zweiten Frage, da ich mit meinen Nerven so am Ende bin, habe ich ihn nachts schon dreimal angemeckert (unverhältnismäßig) und ihm 2 Mal auf seine Hand „geschlagen“. Also sacht, aber es ist passiert. Der Grund ist, er kneift während des Trinkens in meine andere Brustwarze und da ich wieder schwanger bin, tut das sehr weh. Ich habe auch viel probiert, Hand festhalten, Brustwarze zuhalten, nein sagen, Brust zudecken.. Er wird dann richtig fuchsig und reißt an meiner Hand herum. Tagsüber ist das kein Problem. Aber nachts sind mir dann 2 Mal die Sicherungen durchgebrannt. Jetzt hat er es heute und gestern nach gemacht und mich auch so „gehauen“. Das macht mich fertig. Es ist mir 2 Mal passiert und anscheinend hat es sich eingebrannt. Kann ich etwas dagegen tun? Er ist normalerweise ein besonders liebes Kind, auch zu anderen Kindern und ich wünsche mir sehr, dass es so bleibt. Vielen Dank für Ihre Antwort!
Dr. med. Ludger Nohr
Zur ersten Frage: Es wird nicht leicht sein, aber es ist sinnvoll, die Ernährung schrittweise mehr auf den Tag zu verlegen. Zur zweiten Frage: Gute Bindung ist keinesfalls nur das Ergebnis dauernder Wunscherfüllung, sondern auch und zunehmend Ergebnis von Trennung und Wiederannähern, Ärger und Versöhnung, anmeckern und kuscheln usw.. Kein Kind zweifelt an der Bindung, wenn es mal Ärger gibt (auch wenn die Größeren das sehr deutlich sagen), sondern nur, wenn wenn das richtige Verhältnis von Nähe und Distanz verlorengeht. Ihr Kind wird und muß lernen, dass Sie Grenzen haben, diese auch brauchen, und dass das eben nicht Abweisung des Kindes bedeutet. Das muß ein Kind in diesem Alter nicht verstehen, nicht akzeptieren aber er wird es mit der Zeit erfahren, dass sie zwei Menschen mit manchmal verschiedenen Bedürfnissen sind. Das schadet keiner Bindung, im Gegenteil. Die langfristige Erfahrung, dass eine Beziehung belastbar ist, was aushält, macht Bindung erkennbar. Dr.Ludger Nohr
Kleinerwagen
Wobei ich als kleinen Zusatz zur ersten Frage noch anmerken möchte, mein Sohn isst tagsüber nicht so viel und nicht so gerne, was sein nächtliches Schlemmen vielleicht erklärt. Aber er weigert sich einfach. Wir kuscheln besonders viel und ich glaube nicht, dass er die Nähe vermisst. Wir schlafen auch in einem Bett. Ich möchte nur nicht, dass es für seine geistige Entwicklung nachteilig ist (das Gehirn braucht ja viel Energie, auch nachts) oder ihn in seiner Bindung mir gegenüber zweifeln lässt, weil ich ihm ein Grundbedürfnis verwehre.
beyer190480
Kann es sein das er am Tag nicht so gut isst weil er nachst noch gestillt wird? Soweit ich weiß braucht er mit 18Monaten nachts schon lange keine Mahlzeiten mehr. Ist bestimmt nicht leicht ihm das ab zu gewöhnen aber ich denke ihr provoziert beide davon wenn du nachts schlafen kannst.