emilie.d.
Sehr geehrter Dr. Posth, mein Sohn hat mehrere Feuermale auf seinem Bein. Bisher habe ich die - verständlichen neugierigen- Nachfragen bei Kindern und Erwachsenen unterschiedlich beantwortet. Erwachsene: "Nichts Pathologisches, laut Hautärzten rein kosmetische Geschichte", Kinder: "Gott hat den M. so angemalt, weil er ihm so besser gefiel." Mein Sohn ist nun 2 und er wird ja irgendwann sprachlich verstehen, dass andere nachfragen. Wie gehe ich da am besten mit um? Rein sachlich erklären, was ein Feuermal ist? Dass die anderen nachfragen, weil sie keines haben? Vielen Dank für Ihre Arbeit hier im Forum!
Hallo, Sie rühren mit dieser Frage ein schwieriges Problem an. Wie geht man mit angeborenen Besonderheiten im Aussehen bei Kindern um. Echte Behinderungen sind vielleicht noch mal ein gesondertes Thema, aber Besonderheiten im Aussehen, sog. Stigmata, sind schon schwierig genug. Die Feuermale sind weithin sichtbar (v.a. im Gesicht), und wenn sie ausgedehnt sind, auch nicht einfach zu behandeln. Aber dazu sind Sie sicher schon beraten worden. Ds Wichtigste für das Kind ist die vorbehaltose Akzeptanz durch die Beindungs- und Bezugspersonen. Dazu gehört es, dass man die Besonderheit nicht verschweigt, sie aber als harmlos und eher herausstellend und nicht als verunstaltend charakterisiert. Das Kind wird keinen Stolz auf sein Merkmal entwickeln, aber Stärke daraus beziehen, dass es sich von allen "Normalen" irgendwie unterscheidet. In Ihrem Fall: Die Haut ist ein Organ, und man kann dem Kind sagen, dass es "Webfehler" in diesem Organ gibt, die genauso wie braune Flecken (Café au lait-Flecken) oder Muttermale zwischen ganz normaler Haut sitzen. Wenn man will, kann man sie verkleinern, überdecken oder beseitigen. Aber das muss alles später besprochen werden. Viele Grüße
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