Vanyfair
Guten Tag Frau Henkes, unsere Tochter wird Anfang Februar 4 Jahre alt und wir haben das Gefühl, dass sich Trennungsängste bei ihr verstärken. Unsere Tochter hat kein Problem mit der Trennung von uns beim Kindergarten, spielen bei Freunden, Musik- od. Ballettkurs oder wenn sie bei Oma und Opa bleiben soll. Aber sobald ich oder mein Mann da sind, kann sie keinen Schritt alleine tun. Wir müssen mit ihr aufs Klo und zum Händewaschen (Entfernung zum Esstisch an dem wir sitzen sind 3 Meter) oder mit in ihr Zimmer, wenn sie etwas holen will. Sie macht wirklich keinen Schritt alleine. Wir sagen ihr dass wir da sind und sie sehen, mit ihr sprechen wenn sie was holen geht und und und. Aber sie fängt dann an zu weinen oder bleibt stur, bis einer von uns nachgibt. Wir haben unsere Tochter nie alleine gelassen oder sowas gesagt wie: „Dann bleibst Du alleine“ Wir haben immer die Situationen ausgehalten und sie nicht einfach stehen lassen. Wir schlafen im Familienbett und es passt für uns alle ganz gut. Seit ca. 2,5 Wochen wacht sie immer um die gleiche Zeit auf (zw. 22.00-22.30 Uhr) und weint dann, weil wir unten im Wohnzimmer sind. Wie eine Art Kontrolle. Das ist auch neu. Sonst hat sie immer durchgeschlafen. Haben Sie einen Vorschlag was wir tun können, damit unsere Tochter sich sicherer fühlt? Es wäre so toll, wenn sie keine Angst hat nach dem Essen alleine Hände zu waschen oder mal eine Puppe aus ihrem Zimmer holt. In der Kita macht sie das alles auch alleine. Vielen Dank im Voraus
Guten Tag, Trennungsängste können bei Kindern immer wieder auftauchen, auch wenn es von außen besehen keinen Anlass dafür gibt. Auf jeder Entwicklungsstufe müssen Kinder lernen Ängste zu bewältigen. Dazu gehört auch die Trennungsangst, weil Trennungen in diesem Alter noch relativ ungeübt sind und Kinder zunehmend spüren, dass sie Manches alleine bewältigen sollen. Das schaffen sie in der Regel auch problemlos, wie Sie das für Ihre Tochter beschreiben. Wenn die Trennungsangst phasenweise in den Vordergrund tritt, ist es hilfreich für das Kind, wenn seine Ängste von den Eltern akzeptiert werden und es eine zeitlang die benötigte Unterstützung bekommt. Begleiten Sie Ihre Tochter ruhig. Versuchen Sie auch, sie dazu zu bringen Ihnen zu erzählen, was ihr Angst macht. Sie können auch fragen, ab welcher Distanz Ihre Tochter sich zutraut, den restlichen Weg zur Toilette alleine zu schaffen. Ermutigen Sie Ihre Tochter, indem Sie ihr zutrauen, dass sie es bald wieder schafft , in der Wohnung alleine das Zimmer zu wechseln. Nehmen Sie die Angst Ihrer Tochter ernst. Ängste können für ein Kind wirklich schlimm und belastend sein und es braucht Hilfe, um diese Ängste abzulegen. Sie als Eltern können auch am besten unterscheiden, ob es sich um wirkliche Ängste oder um den Versuch handelt, über Sie Macht auszuüben (gehört zur Entwicklung auch dazu). Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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