Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Tot erklären

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Tot erklären

Patchwork

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Liebe Frau Henkes, wir mussten in den letzten 2 Monaten 3 Todesfälle in der Familie verkraften. Unser 5 jähriger Sohn kommt nur schwer damit zurecht. Manchmal wache er Nachts auf , zittert am ganzen Körper und hat Angst zu sterben. Er denkt dass der Körper unter der Erde , wieder aufgeladen wird ( wie ein Handy an der Steckdose ) und man dann weiter lebt . Wir erklären ihm, dass der Körper leider nicht wieder " aufgeladen " werden kann , aber die Seele bei Gott weiter lebt ( wir sind christlich ) und dort ihren Frieden findet.  Diese Erklärung kann er aber nicht verstehen und dann weint er und hat immer wieder Angst zu sterben oder das wir sterben.  Ich weiß leider überhaupt nicht , wie ich ihm das rüber bringen kann , um seine Ängste zu lindern.  Haben Sie einen Rat für mich bzw. eine Buchenpfehlung.    Vielen Dank!


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, die Angst Ihres Sohnes ist sehr verständlich. Wenn Kindern klar wird, dass sie oder die Eltern sterben könnten, löst das große Verunsicherung aus. Kinder können oft die Erklärung gut akzeptieren, dass man erst stirbt, wenn man sehr, sehr alt ist. Dann können sie ihre Angst wieder ein Stück aufgeben. Ich weiß nicht, ob es mit Ihrer Religion vereinbar ist, aber manchmal hilft es Kindern, wenn sie hören, dass die verstorbene Person ein Engel ist oder auf einem Stern wohnt, den sie am Himmel sehen können. Eine Fachliteraturempfehlung habe ich leider nicht. Es gibt aber heute sehr gute Kinderbücher, die das Thema aufgreifen. Ich halte "Die schlaue Mama Sambona" von H. Schulz und T. Krejtschi für ein sehr gelungenes Buch. Alles Gute Ihnen Ingrid Henkes  


Shelly2010

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Hi, wir hatten diese Situation auch leider. 2 in 2 Monaten. Und vor allem plötzlich. Wir hatten, glaub vom Malteser Hilfsdienst, pixi Bücher mit verschiedenen Themen. (eins mit ms, das andere :Opa stirbt oder so ähnlich hieß es). Das hat unsrem Sohn etwas geholfen. Wir haben ihn auch gefragt ob er mit zur Beerdigung geht, das wollte er nicht mit ansehen wie das von statten geht. Vielleicht ist dass das noch größere Problem bei ihrem Sohn dass er es mit ansehen mußte? Wir sind auch katholisch, also kann das auch nachvollziehen. Wir sagen wenn er traurig ist dass sie schutzengel sind und auf ihn aufpassen. Bei uns war es oft so dass er plötzlich von himmelhochjauchzend zu todtraurig, heulend gewechselt ist ohne erkennbaren Grund. Auch nachts ist er manchmal heulend / schreiend aufgewacht. Ihm haben dann die Totenzettel, liegen in seinem Nachttisch, mit den Bildern geholfen. Unsere nächtlichen Weinattacken haben bestimmt zwischendurch 1 Jahr gedauert. Mittlerweile geht es. Wenn sie fragen haben dürfen sie mich gerne anschreiben. 


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