Frage: Tochter

Meine Tochter ist nun 10 Jahre alt. Das Verhältnis zu ihrem Bruder ist mal beseer und mal schlechter. In der Schule Gym hat 2-3 Freundinnen, mit denen sie ihren Schulalltag meistert. Mit Buben redet sie nix, die sind "dumm". Es kommt mir vor, als ob sie nicht richtig akzeptiert wird. Sie redet auch nicht mit allen Mädels da gibt es nämlich auch "Zicken". Sie benimmt sich oft abweisend und ignorant. Zb Eine Freundin kam mit ihrem Sohn zu uns, sie wird freudig begrüßt und grüßt nicht zurück. Zu meinen Eltern (also ihren Großeltern) ist sie sehr abweisend und abwertend.  Nach der Schule dürfen diese nicht zu uns, meine Tochter möchte das nicht.  Opa war zu Besuch um ihr für den Valentinstag etwas nachzubringen (Kleiner Blumenstock, Pralinien). Ihre Reaktion ein gelangweilt Danke und die Blumen standen tagelang im Wohnzimmer. Nun habe ich sie wenigstens zur Fensterbank gestellt. Völliges Desinzerresse und Respektlosigkeit meinen Eltern gegenüber. Sie geht auch nicht mehr zu ihnen. Zu Hause ist es auch nicht besser, mein Partner beschimpft mich oft und nötgelt ständig herum. Meine Freundin kam der Gedanke, dass mein Kind womöglich Authismus haben könnte.  Wie ist Ihre Einschätzung!

von Dame1234 am 19.02.2024, 13:09



Antwort auf: Tochter

Guten Tag, mit Autismus dürfte das Verhalten Ihrer Tochter nichts zu tun haben. Autistische Kinder sind zwar verschlossen aber keineswegs abwertend. Abwertend verhalten sich Menschen, die den eigenen Wert nicht kennen. Das kann mit einem geringen Selbstwertgefühl zusammenhängen. Vielleicht beobachten Sie Anzeichen dafür bei Ihrer Tochter. Abwertungen scheinen in Ihrer Familie eine Rolle zu spielen, wenn Ihr Partner Sie häufig abwertet. Das erlebt Ihre Tochter mit. Möglicherweise gibt es auch da einen Zusammenhang. Mit einer Zehnjährigen können sie dieses abwertende Verhalten besprechen. Ihre Tochter sollte sich dazu äußern können, warum sie sich zu den Großeltern ablehnend verhält. Im übrigen sollten Sie nicht dulden, dass eine Zehnjährige bestimmt, wer zu Ihnen zu Besuch kommt. Bei dem Valentinstagsgeschenk hat Ihre Tochter vermutlich gespürt, dass an dem Geschenk etwas nicht stimmte. Der Valentinstag ist ein Tag für Verliebte. Das wissen Zehnjährige. Da bekommt man nichts vom Opa geschenkt. Sie können versuchen, Ihre Tochter darin zu unterstützen, dass sie selbstbewusster wird, sich vielleicht mehr zutraut. Gleichzeitig braucht sie aber auch die nötigen Grenzen. Zehnjährige haben bereits soziale Kompetenzen, die sie im Umgang mit anderen zumindest in einem basalen Maß wie beim Grüßen anwenden sollten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes

von Ingrid Henkes am 19.02.2024