Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Tochter 6 Jahre "befriedigt" sich selbst

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Tochter 6 Jahre "befriedigt" sich selbst

Ich82

Guten Tag, ich bin mir etwas unsicher, aber vielleicht passt dieser Post auch in dieses Forum. Meine Tochter ist 6 Jahre alt und in diesem Jahr in die Schule gekommen. Sie hat sich schon seit sie ca. 2 Jahre alt war, immer mal auf den Bauch gelegt und sich rhythmisch hin und her bewegt. Es war aber immer mal wieder gut zwischendurch, so Phasen halt. Nun hat sie das Hören von Hörspielen für sich entdeckt, was mich eigentlich sehr freut. Sie ist dann meist allein in ihrem Zimmer und malt etwas. Immer wieder erwische ich sie aber dabei, wie sie sich immer mal wieder auf dem Bauch auf dem Boden reibt, mittlerweile hat sie auch ihre Hand an der entsprechenden Stelle. Schaut man länger nicht in ihr Zimmer, hat sie irgendwann hochrote Wangen und ist völlig verschwitzt. Mich beunruhigt das etwas und ich weiß nicht recht, wie ich damit umgehen soll. Ich bin froh, dass sie es nicht in Gegenwart anderer macht, aber gerade passiert es für mein Ermessen zu häufig. Über eine kurze Meinung und Verhaltensempfehlung Ihrerseits wäre ich sehr sehr dankbar. Vielen Dank für Ihre Arbeit... Mit freundlichen Grüßen V.


Hallo, die kindliche Sexualität ist für viele Eltern ein schwieriges Thema. Das hängt einfach damit zusammen, dass das ein sehr intimes und persönliches Thema ist und in der Gesellschaft eher verschämt behandelt wird. Außerdem ist es bei Vielen mit Sorgen belastet, was aus dem oder dem Verhalten werden kann. Ihre Tochter hat (wieder-)entdeckt, dass bestimmte Bewegungen und Berührungen sehr lustvoll sein können. Sie hat auch schon mitbekommen, dass man sich dafür besser zurückzieht, das also nichts Öffentliches ist. Sie handelt also nicht demonstrativ, sondern sie macht das nur für sich. Das ist soweit OK. Wenn Sie merken, dass es für Sie zu viel, unpassend, beunruhigend, störend o.ä. ist, dann können Sie das ansprechen. Nicht als Korrektur, sondern um auch über dieses Thema als Frau/Mutter noch im Gespräch zu bleiben, zuzuhören. Zeigen Sie, dass Sie das wahrnehmen und nicht "schamhaft" übersehen. Wenn klar ist, dass Sie das weder verurteilen noch schlimm finden kann das bedeuten, dass Ihre Tochter auch bei anderen Fragen Sie als Vertraute sehen kann. Und wenn sie das Gespräch nicht will, dann ist es auch OK und Ihre Tochter weiß, dass Sie wissend sind. Dr.Ludger Nohr


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