Mitglied inaktiv
Sehr geehrter Herr Dr. Posth, ich hoffe ich bin in Ihrem Forum richtig. Wenn ich nach Bilder-/Vorlesebüchern für meinen Sohn (2 Jahre, 3 Monate) schaue, dann fällt mir auf, dass in einem Großteil der Bücher Tiere die Hauptpersonen sind. Ich meine jetzt nicht Tierbücher, in denen beschrieben wird, was die Tiere essen, wo sie schlafen u.s.w., sondern Bücher, in denen Tiere (zumeist Bären oder Mäuse) in menschliche Rollen (Kleidung, Verhalten, Gefühlswelt, etc. wie Menschen) schlüpfen. Woran liegt das? Können sich Kleinkinder mit Tieren besser identifizieren? Ist es nicht problematisch, weil die Kinder dadurch ja ein ziemlich unrealistisches Bild von den Tieren vermittelt bekommen? Viele Grüße Ute
Liebe Ute, in der Vorstellungswelt von Kindern verschwimmen die Grenzen zwischen menschlichen Personen und tierischen "Charakteren" zu einer Gesamtwelt. In dieser Phase des magischen Denkens wird das Erleben der Tiere leichter mit dem eigenen Denken und Fühlen zusammengebracht, als die Erlebnisformen Erwachsener. Daher eignen sich die Tiermärchen so gut dafür, soziale Zusammenhänge auf Erzählebene zu "simulieren". Die Übertragung von dieser Erzählebene zur Realebene gelingt meist mühelos, solange der eigene Kopf "Herr im Haus" ist. Die "Betrachtungsmacht" der Perspektive geht allerdings bei den visuellen Medien (Film und Fernsehen, aber auch Theater) leicht verloren, da das Kind generell dazu neigt, immer dasjenige für real und wahr zu halten, was sich ihm optisch bietet, was es "gesehen hat". Die daraus resultierbare Manipulierbarkeit der Wirklichkeitsbetrachtung vom Kind stellt ein nicht zu unterschätzendes Problem gerade heutzutage dar. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
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Mitglied inaktiv
Hallo Ute Habe mal irgendwo gelesen, dass das daran liegt, dass es viel einfacher ist, Tiere zu zeichnen als Menschen. Ob es stimmt? Liebe Grüsse Patricia
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