Mama022019
Guten Morgen Frau Henkes, ich befinde mich in der 5. Woche der Krippeneingewöhnung mit meinem Sohn, 2,5 Jahre alt. Die Abgabe morgens ist noch immer mit Weinen verbunden und das Schlafen mittags dort funktioniert nicht. Momentan hole ich ihn vorm Mittagsschlaf ab, da das Personal fehlt, um die Kinder zu betreuen, die nicht schlafen. Ich muss ab dem 13.10. aber wieder regulär arbeiten und dann geht das leider nicht mehr. Die „Mama-Anhänglichkeit“, die immer schon da war, wird immer schlimmer und er kommuniziert zuhause, dass er nicht in den Kindergarten will und Mama zuhause auf ihn aufpassen soll. Auch am Wochenende lässt er sich nur schwer vom Papa beruhigen, wenn ich das Haus verlasse, um arbeiten zu gehen. Unser Sohn wird bindungs- und bedürfnisorientiert erzogen, schläft seit Geburt im Familienbett und wurde bis zur Eingewöhnung morgens vorm Aufstehen und mittags gestillt (jetzt will er wieder öfter an die Brust). Die Erzieherin meinte, die Bindung sei zu eng (u.a. wegen dem Stillen) und in die Einrichtung tragen soll ich ihn auch nicht mehr (obwohl er das möchte), weil das die Bindung vor der Abgabe ebenfalls noch mal stärken würde. Nächste Woche wird der Papa ihn morgens bringen, aber das löst ja den allgemeinen Trennungsschmerz bzgl mir nicht wirklich. Haben Sie eine Idee, was wir tun können, um es unserem Sohn irgendwie zu erleichtern? Die Option bis zum 3. Geburtstag zu warten und dann in die Ü3-Gruppe zu wechseln scheidet aus. Vielen Dank
Guten Tag, Sie beschreiben keine leichte Situation. Sie sind darauf angewiesen, dass es im Kiga klappt, Ihr Sohn scheint aber mit der Fremdbetreuung - zumindest derzeit noch - überfordert. In solchen Situationen entsteht schnell Druck. Der hilft aber nicht das Problem zu lösen. Ich kann mir vorstellen, dass Ihr Sohn diesen Druck spürt. Er kann die Situation aber nicht verändern. Die Situation im Kiga mit fremden Menschen, Räumen und Lärm scheint ihn zu verunsichern. Deshalb sucht er vermutlich verstärkt Ihre Nähe, um wieder auf vertrautes Terrain zu kommen und bei Ihnen Sicherheit zu finden. So etwas kann auch passieren, wenn Kinder bindungs- und bedürfnisorientiert aufwachsen. Manchmal dauert die Reife für den Kiga einfach etwas länger und das ist unter Entwicklungsaspekten auch ganz in Ordnung. Natürlich können Sie überlegen, Ihren Sohn abzustillen. Er braucht das nicht mehr zur Ernährung. Aber ob das gerade in dieser Phase günstig ist, wo er sich seiner vertrauten Gewohnheiten erst wieder versichern muss, scheint mir fraglich. Es ist bestimmt einen Versuch wert, ihn vom Vater in den Kiga bringen zu lassen. Da Sie nicht die Möglichkeit haben, den Kiga-Besuch zu verschieben, kann ich Ihnen kaum einen Rat geben, wie Sie das Ihrem Sohn erleichtern können. Er ist ja in seinem Alter auch sprachlichen Erklärungen noch nicht so zugänglich, vor allem wenn sie von seiner Trennungsangst überlagert werden. Ich wünsche Ihnen, dass Sie zu einer Lösung finden, die für Sie drei akzeptabel ist. Alles Gute Ingrid Henkes
Curcuma
Hallo, was die Erzieherinnen behaupten bzgl. „zu starke Bindung“ ist völliger Unsinn. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Erst auf Basis einer guten, sicheren Bindung kann eine Loslösung erfolgen. Dass Dein Kind weint beim Abgeben ist ein Signal, dass die bisherige Eingewöhnung gescheitert ist. Bei einer guten Eingewöhnung weint das Kind bei der Trennung nicht, da es (in der Anwesenheit der Mutter/des Vaters) eine Bindung zu einer Bezugserzieherin aufgebaut hat. Ihr habt ja jetzt noch einen Monat Zeit, das ist doch nicht schlecht. Ich würde zum Wohle Deines Kindes und auch zum Wohle von Dir dazu raten, die Eingewöhung noch mal von vorne zu beginnen, und zwar als „sanfte Ablösung“. Dazu verlinke ich gerne ein Interview mit Dr. Rüdiger Posth, da steht viel Wissenswertes drin. Auch, dass man sich nicht von Erzieherinnen abspeisen lassen soll, die einen möglichst schnell loshaben wollen. ;) Ich hoffe, das ist mit den Kapazitäten der Krippe möglich. Besprech das am besten mit der Leitung, vielleicht kann auch der Elternbeirat unterstützen, falls es hakt. https://wienerin.at/richtig-eingewohnen-im-kindergarten Viel Erfolg! (Wenn Du Dich dazu austauschen möchtest, kannst Du mir gerne eine PN schreiben. Mein Sohn wurde letztes Jahr mit 14 Monaten langsam eingewöhnt, wir haben insgesamt drei Wochen dafür gebraucht, bis er von Essen bis Mittagsschlaf alles mitgemacht hat.)
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