sumsum
Ich bin verzweifelt,ratlos und mache mir unendliche Vorwürfe.ich weiß einfach nicht was falsch läuft. Mein sohn(demnächst 3) hat recht heftige Wutanfälle und diese sind meist mit Spielchen verbunden,d.h. Er möchte etwas ,bietet man es ihm an ,will er es nicht,dreht man sich weg,will er es doch. Dies könnten wir ewig machen. In vielen Bereichen gelingt es mir klar zu sein ,dann gebe ich ihm 2 Möglichkeiten und er kann wählen(du trinkst jetzt das Wasser oder es kommt auf den Tisch). Schwierig ist der nach Hauseweg. Da komme ich irgendwie nicht weiter und "eiere" rum. Ich weiß nicht,wie ich dies in diesen Situationen durchbrechen kann.ich will nach Hause. Er schreit,ist böckig. Ich komme nicht an ihn ran weder körperlich noch emotional irgendwie merke ich,dass mein Verhalten widerlich ist.ich werde sauer,hart und grob. Ich hasse es so zu sein,ich bin aber in diesen Situationen völlig hilflos und auch inkonsequent. Teilweise trage ich ihn dann auch einfach mit,weil ich es leid bin.blöd nur,dass er ein riese ist und dementsprechend schwer. Ich überlege oft,ob es an der Bindung liegt. Ich spiele nicht gern,es ist mir ein Graus. Ich gehe eher spazieren,Backe mit oder lese. Reicht dies? Eine andere Expertin empfahl mir mal mehr Struktur im Alltag. Ich glaube nicht,dass es das ist.unser Alltag ist strukturiert ohne autistisch zu sein,soll heißen mit gewissen freiräumen. Die Erzieherinnen sagten mal,dass er wenig Grenzen kennt.dies habe ich auch verändert bzw bin noch dabei. Ich mache Vorwürfe,dass ich ne fürchterliche Mutter bin,weil ich einfach nicht weiß,was ich noch machen kann. Wir hatten schon immer Schwierigkeiten wenn es um Wutanfälle ging, damals kam raus,dass er ein latetalker ist und mich nicht verstanden hat.danach wurde es tatsächlich auch besser. Ich bin aber wieder an dem Punkt der völligen Verzweiflung. Haben Sie noch Tipps für mich? Danke im Voraus
Guten Tag, Sie sind ganz sicher keine schlechte Mutter, schon weil Sie sich so viele Gedanken machen, was Sie tun können, um die Beziehung zu Ihrem Sohn positiv zu gestalten. Ihr Sohn ist in einer Phase, in der er seinen Willen erproben will. Das sollte ihm manchmal gelingen, aber eben nicht immer. Er sollte spüren, dass Sie ihm gewachsen sind und wissen, "wo es lang geht". Das ist für Kinder - gerade auch in Wutanfällen - eine unglaublich beruhigende Erfahrung. Wenn die Eltern stark sind, können sie sich von ihnen gut geschützt fühlen. Auf dem Heimweg könnte es ausreichen, wenn Sie ihren Sohn energisch an der Hand nehmen und nach Hause gehen. Das hilft oft besser als lange Erklärungen oder Bitten. Wenn Sie dabei etwas gelassener bleiben könnten, lernt Ihr Sohn, dass er Sie mit seinem Verhalten nicht länger so "schön" provozieren kann. Ihre aktuellen Konflikte mit Ihrem Sohn beruhen vermutlich zum größten Teil auf seiner aktuellen Entwicklungsphase. Da muss überhaupt kein Bindungsproblem vorliegen. Es liegt auch nicht daran, dass Sie nicht gerne spielen. Sie machen ja andere Angebote. Vielleicht finden Sie aber doch einige Spielmöglichkeiten, die auch Ihnen zusagen. Es wäre vermutlich für Sie beide ein Gewinn. Ihr Sohn freut sich, dass Sie das Spiel mit ihm teilen. Und Sie können im Spiel noch ganz andere Seiten an Ihrem Sohn entdecken, die Ihnen sicherlich Freude machen werden. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes