Krutznigel
Guten Abend, Unser Sohn (3 1/4 Jahre alt) hat Schwierigkeiten mit den körperlichen Grenzen bei anderen Kindern und möchte oft Körperkontakt. Anfangs war dies Händchen halten und Umarmungen aber mittlerweile fallen die Umarmungen recht grob aus und er klammert dann oft am Hals, was meistens zu Ablehnung führt. Mit mir und seinem Papa kuschelt er auch sehr viel und dabei auch liebevoll, allerdings ist er bei seiner kleinen Schwester (bald 1 Jahr) auch oft sehr übergriffig und umarmt sie fest oder zieht sie zu sich wenn sie steht oder krabbelt. Wir versuchen es dann zuerst ihm ruhig zu erklären aber meistens hört er nicht auf, auch wenn sie dann weint und wir müssen ihn strenger ermahnen, damit er sie loslässt. Seit September geht er in den Kindergarten, davor war er bei mir Zuhause und auch einmal wöchentlich in einer Mutter-Kind-Gruppe. Grundsätzlich sucht er auch im Kindergarten Kontakt zu den anderen Kindern, weiß jedoch nicht so richtig wie er das anstellen soll und geht dann auch eher sehr nah mit seinem Gesicht an ihres oder klammert. Dabei stößt er bei den gleichaltrigen und auch den älteren Kindern auf Ablehnung, was zur Folge hat, dass er weint, weil es für ihn scheinbar seine Art ist Kontakt aufzunehmen und er jedesmal zurückgewiesen wird. Dies konnte ich schon selbst beobachten und wurde mir auch von den Erzieherinnen so mitgeteilt. Wie können wir ihm beibringen, dass diese Art der Annäherung nicht gemocht wird und er stattdessen eine andere Art der Kontaktaufnahme versuchen soll? Er kann mit seiner Schwester und anderen Kindern auch total lieb umgehen, dann zeigt und erklärt er viel und sie spielen zusammen, aber plötzlich überkommt ihn wieder der Drang sie zu packen und sie weinen oder lehnen ihn ab. Wie können wir dieses Problem lösen? Mit Erwachsenen, die er nicht so gut kennt, redet er fast nicht bzw. oft in einer Art Babysprache, mit seiner Familie oder auch anderen Kindern redet er aber sehr gut und verständlich. Es liegt also vermutlich nicht daran, dass er sich nicht anders äußern kann. Wir wissen momentan einfach nicht weiter, da es jetzt schon länger so geht und im Kindergarten immer öfter so ist, dass er damit aneckt und sich abgelehnt fühlt. Entschuldigen Sie den vielen Text. Liebe Grüße
Guten Tag, diese Art der Kontaktaufnahme kommt bei jüngeren Kindern gelegentlich vor. Die Kindern kennen noch nicht die uns vertraute soziale Distanz. Diese müssen sie erst erlernen. In der Regel können Kinder das unter sich klären. Ihr Sohn kann sein Verhalten ändern, wenn er merkt, dass die anderen Kinder das ablehnen. Derzeit erkennt Ihr Sohn in diesen Situationen offenbar noch nicht, dass er sein Verhalten ändern muss, sondern weint, weil er sich abgelehnt fühlt. Er benötigt daher Ihre Unterstützung, um ihm diese Zusammenhänge zu verdeutlichen. Im Kiga ist es Aufgabe der Erzieher/innen Ihrem Sohn das zu erklären. Dabei wäre es für Ihren Sohn wichtig, dass Sie ihm helfen zu verstehen, dass die Ablehnung nicht ihm sondern der distanzlosen Annäherung gilt. Zuhause bei der Schwester sollten Sie klar und deutlich eingreifen, ihn nicht nur ermahnen sondern von der Schwester entfernen. Dieser Art der Umarmung am Hals ist auch Aggressivität beigemischt. Ihr Sohn befindet sich vermutlich in Rivalität zur Schwester, die für ihn eine Konkurrentin um Ihre Liebe ist. Seine Eifersucht kann er mit den Umarmungen aggressiv abwehren, denn diese sind ja akzeptiert. Sie handeln ihm nicht den Ärger der Eltern ein, wie es z.B. beim Schlagen sicher der Fall wäre. Möglicherweise hilft es Ihrem Sohn, wenn Sie jetzt besonders darauf achten, dass er seine Rivalität zur Schwester sozial angemessen bewältigen kann. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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